AfD-Gemeinderat meldet sich zu Wort
„Können wir uns erlauben das Geld der Bürger so leichtfertig zu verleihen?“

Oberderdingen (kn) Im Nachgang zur Sitzung des Oberderdinger Gemeinderates vom 26. Mai 2020 (wir berichteten) hat sich AfD-Gemeinderat Udo Walter noch einmal mit einer Pressemitteilung zu Wort gemeldet. Die Abstimmung des Gemeinderats ergab das Ergebnis, dass die Beteiligung der Netze BW mit zwei Gegenstimmen verabschiedet wurde. Udo Walter habe dagegen gestimmt, da er gewisse Probleme sehe. „Die Netze BW fördert unter anderem regenerative Energien, was sich beim ersten Lesen als sinnvoll erweist. Aber die regenerativen Energieträger wie Wind und Sonne sind nicht verlässlich und nur temporär verfügbar, da ja bekanntlich Photovoltaikanlagen bei Nacht und Windkraftanlagen bei Flaute keinen Strom produzieren“, erklärt Walter in der Mitteilung.

„Bei dieser Antwort hatte ich große Zweifel“

Die EnBW Netze habe für die Mitglieder des Gemeinderats eine Informationsveranstaltung veranstaltet. „Ich fragte, ob das geliehene Geld der Gemeinde auch in grundlastfähige Energieerzeugung investiert wird. So wurde mir versichert, dass dieses geschehen wird. Bei dieser Antwort hatte ich große Zweifel, ob sie mich richtig verstanden haben, was eigentlich Grundlast bedeutet“, berichtet Walter. Wie schon erwähnt, könnten Wind und Sonne keine 100-prozentig verlässlichen Energiequellen sein, die auch unter wirtschaftlichen Aspekten nicht kostendeckend betrieben werden können. „Wenn man gerne die Mobilitätswende (Elektromobilität) betreiben möchte, das bei Flottenbetreiber, wie zum Beispiel Pflege- und Kurierdienste im Kurzstreckenverkehr sehr sinnvoll wäre, benötigt man eine Energieerzeugung, die ihre Überkapazitäten (Nachtstrom) für diesen Zweck bereitstellt“, betont der AfD-Gemeinderat.

Auch stelle er sich folgende Frage: „Können wir in diesen Zeiten, die von Corona und deren noch nicht absehbaren wirtschaftlichen und sozialen Folgen bestimmt sind, uns erlauben, das Geld der Bürger so leichtfertig zu verleihen?“ Zwar seien die theoretischen 3,6 Prozent Zinsen verführerisch, aber es berge auch ein finanzielles Risiko. „Denn ein paar Kilometer weiter in Pforzheim wurde auch einer Versuchung nicht widerstanden – die Folgen für die Stadt waren ein finanzielles Desaster“, so Walter abschließend.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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