Nach Brand bei Recyclingunternehmen in Illingen
Landratsamt liegen Analyse-Ergebnisse der Wisch- und Bodenproben vor

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Illingen (enz) Die Labor-Analyse der Ende September nach dem Brand auf dem Außengelände eines Illinger Recyclingunternehmens auf den Achsen Illingen–Maulbronn–Knittlingen–Freudenstein sowie Mühlacker–Enzberg–Niefern entnommenen Wisch- und Bodenproben hat keine bedenklichen Schadstoffwerte ergeben. Das teilt das Umweltamt des Enzkreises mit. „Nach der fachlichen Bewertung der Analyse-Ergebnisse sieht die bei uns angesiedelte Untere Bodenschutzbehörde keinen weiteren Handlungsbedarf, sondern vielmehr Anlass zur Entwarnung. Wir sind froh, dass es trotz der in der Brandnacht herrschenden Inversionswetterlage offenbar nicht zu einer relevanten Belastung der oberen Bodenschichten durch Feinstaub gekommen ist“, so der Leiter des Umweltamtes, Axel Frey.

Zwar seien in Bodenproben leicht erhöhte PAK- Belastungen festgestellt worden; dabei steht die Abkürzung PAK für „Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe“, also eine chemische Stoffgruppe, die in höherer Konzentration problematische Umweltauswirkungen haben kann. „Diese leicht erhöhten PAK-Werte konnten jedoch nicht eindeutig dem Brand zugeordnet werden“, so Frey weiter. „Wir gehen vielmehr davon aus, dass es sich dabei um das Ergebnis anderer siedlungsbedingter Einflüsse handelt. So könnten diese Werte beispielsweise durch die Entsorgung von Asche im Garten oder durch den Straßenverkehr verursacht sein. Aber sie sind alles in allem unbedenklich.“

Wie fielen die Messwerte im Einzelnen aus?

Bei den Wischproben ergab die Auswertung der Analyseergebnisse keine erhöhten Feinstaub-Belastungen an PAK und PCB (kurz für „Polychlorierte Biphenyle“). Die Ergebnisse liegen alle unterhalb der Bestimmungsgrenzen von 5 µg/m² bei PAK bzw. bei 0,2 µg/m² bei PCB. Wischproben wurden an Fensterbänken und glatten Oberflächen genommen und sind ein sehr guter Anzeiger für eine durch einen Brand verursachte Schadstoffbelastung über den Luftpfad.
Bei den entnommenen oberflächennahen Bodenproben konnten ebenfalls keine PCB-Belastungen ermittelt werden. Die Bestimmungsgrenze lag hier bei 0,003 mg/kg TR. Bei den PAK-Analysen in den Bodenproben konnten zwar an einigen Probestellen leicht erhöhte Konzentrationen bis maximal 2,90 mg/kg ermittelt werden. Die nach Bundesbodenschutzverordnung (kurz: BBodSchV) relevanten Prüfwerte für den Wirkungspfad Boden-Mensch für den PAK-Einzelwert Benzo(a)pyren wurden jedoch nirgends erreicht. Der maximal ermitttelte Wert lag an einer Probestelle bei 0,32 mg/kg. Die Prüfwerte bewegen sich für Kinderspielflächen beispielsweise bei 2 mg/kg und für Wohngebiete bei 4 mg/kg – also bei weitem höher als die jetzt gemessenen Werte.

Die beiden ebenfalls in Auftrag gegebenen Dioxin/Furan-Analysen ergaben geringe Konzentrationen in den Bodenproben. Doch auch diese beiden Ergebnisse liegen deutlich unterhalb der für das Umweltamt relevanten Maßnahmenwerte nach BBodSchV für den Wirkungspfad Boden-Mensch (100 ng/kg für Kinderspielflächen und 1000 ng/kg für Wohngebiete).
Die detaillierten Analyse-Ergebnisse und die Orte, an denen die Proben genommen wurden, sind auf der Homepage des Enzkreises unter www.enzkreis.de einsehbar.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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