Oberderdingen: „Viele Erwartungen an den Gemeindewald“

Der Gemeindewald in Oberderdingen ist für die Bevölkerung ein wichtiges Naherholungsgebiet. Für die Gemeinde ist jedoch auch der wirtschaftliche Faktor des Waldes wichtig.

Oberderdingen (pm) Ob als Naherholungsraum oder Holzlieferant – der 520 Hektar große Oberderdinger Gemeindewald ist multifunktional. Von den aktuellen waldwirtschaftlichen Maßnahmen hat sich jetzt der Gemeinderat bei seinem traditionellen Waldbegang mit Gemeindeförster Michael Deschner ein Bild gemacht. Dabei machte Bernd Schneble, Leiter der Forstabteilung Ost im Landratsamt Karlsruhe, klar, dass die Ansprüche der Bevölkerung an ihren Gemeindewald jedes Jahr vielfältiger würden. „Das macht unser Handeln in der Forstwirtschaft natürlich nicht immer einfach“, so Schneble. „Da wird jede notwendige Baumfällaktion sofort persönlich genommen, und man ist schnell der Bösewicht.“

20.000 Euro Reingewinn pro Jahr

Für Oberderdingen ist der wirtschaftliche Faktor des Waldes dennoch nicht zu unterschätzen. So erzielte die Gemeinde 2015 durch den Holzverkauf einen Umsatz von rund 190.000 Euro. „Nach Abzug der Löhne und Instandhaltung der Wege betrug der Reingewinn in den letzten Jahren durchschnittlich 20.000 Euro“, so Bürgermeister Thomas Nowitzki.

Ausgewogene Altersstruktur der Bäume

Doch trotz dieser guten Verkaufszahlen, ist der Gemeindewald als Erholungsgebiet keineswegs in Gefahr. So verfüge der Oberderdinger Wald vielmehr über eine sehr ausgewogene Altersstruktur. Rund 25 Prozent des Baumbestandes ist über 100, teilweise sogar über 200 Jahre alt. Darauf ist auch Deschner stolz. „Der Gemeinderat hat sich bereits vor einigen Jahren dafür ausgesprochen, dass nicht nur die Holzgewinnung, sondern auch die Erholungsfunktion in unserem Wald im Vordergrund stehen soll.“ Die Vielseitigkeit des Baumbestandes mit Eichen, Fichten, Douglasien und Rotbuchen sowie der erst vor zwei Jahren installierte Walderlebnispfad unterstrichen diesen Erholungswert.