Während der Bauphase soll der Flehinger Kindergarten St. Josef in die alte Schlossgartenhalle umziehen
Pläne für Kindergarten-Erweiterung

Zu eng und unpraktisch: Der katholische Kindergarten St. Josef in Flehingen - links das ehemalige Schwesternhaus mit hinterem Anbau (Mitte links), rechts die Kirche St. Martin - soll erweitert und umgebaut werden.  | Foto: ch
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  • Zu eng und unpraktisch: Der katholische Kindergarten St. Josef in Flehingen - links das ehemalige Schwesternhaus mit hinterem Anbau (Mitte links), rechts die Kirche St. Martin - soll erweitert und umgebaut werden.
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OBERDERDINGEN (ch) Der katholische Kindergarten St. Josef auf dem denkmalgeschützten Areal der Sankt Martin-Kirche in Flehingen soll saniert, umgebaut und gleichzeitig erweitert werden. Nach Aussage von Bürgermeister Thomas Nowitzki ist der aus den 1960er Jahren stammende Anbau an das Kirchenschiff inzwischen zu klein geworden und weist Mängel im energetischen Bereich, bei der Barrierefreiheit sowie beim Brandschutz auf.

Zweite Krippengruppe geplant

Aus diesem Grund hatte der Gemeinderat auf Vorschlag der Verwaltung das für die Gemeinde bereits mehrfach tätig gewordene Waldbronner Architekturbüro Michael Weindel & Junior damit beauftragt, mehrere Varianten zu untersuchen, um den Kindergarten auf den neuesten pädagogischen, technischen und baulichen Stand zu bringen. Ein Ziel ist, dem Bestand aus zwei Gruppen für über Dreijährige und einer Krippengruppe für unter Dreijährige eine weitere Krippengruppe hinzuzufügen. Dabei hat jedoch das Denkmalamt ein entscheidendes Wort mitzureden.

Funktionale Mängel am Bestandsbau

In der seit August vorliegenden Machbarkeitsstudie stellen die Architekten dem Bestandsbau kein gutes Zeugnis aus. Unter anderem vermissen sie einen „respektvollen Umgang“ mit dem Gebäudebestand, wie er in einer Abstellfläche zur Kirche zum Ausdruck komme, dass der jetzige Kindergarten direkt auf die Grundstücksgrenze gebaut sei und damit eine durchgängige Verbindung der Freiflächen vor und hinter dem Ensemble verhindere, eine dunkle Eingangs- und Foyersituation, ebenso düstere Erschließungs- und Aufenthaltsflächen sowie dass die Krippe keinen direkten Zugang zu den Freiflächen habe und ein Großteil der Räume nur durch Dachluken belichtet und belüftet werde.

Neubau für Gruppenräume

Als Alternative schlagen die Planer den Neubau eines länglichen, schmalen Baukörpers vor, der von der Grundstücksgrenze abgerückt ist und durch eine niedrige Fuge „respektvollen Abstand“ zur bestehenden Kirche sowie dem straßenseitigen Schwesternhaus hält. Während das Abrücken von der Grundstücksgrenze im Osten die Frei- und Spielflächen verbindet, bleiben der Anbau ans Schwesternhaus und der Haupteingang durch den Torbogen erhalten. Alle vier Gruppenräume werden im länglichen Neubau untergebracht. Der niedrigere Anschlussbau zwischen Neubau und Kirchenschiff hingegen soll zu einem großzügigen Foyer mit mittig eingebauten Küchen-, Sanitär- und Nebenräumen sowie in beide Richtungen durchgängigen Spielfluren umgebaut werden.

Ausweichquartier in Schlossgartenhalle

Die Kostenschätzung für Sanierung, Um- und Neubau liegt nach den Worten des Bürgermeisters bei 1,5 Millionen Euro. Bei günstigem Verlauf könnten die Planungen im Frühjahr 2020 zur Baureife gelangen, sodass ab dem Sommer gebaut werden könnte und mit der Fertigstellung im Jahr 2021 zu rechnen sei. Während der Bauphase müsste der Kindergarten jedoch in einem Ausweichquartier untergebracht werden. Zu diesem Zweck soll die eigentlich schon zum Abriss bestimmte alte Schlossgartenhalle noch einmal eine Gnadenfrist erhalten.

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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