Wintersemester in Baden-Württemberg
Präsenzsemester hat «oberste Priorität»

Trotz der steigenden Ansteckungszahlen und Warnungen vor einer neuen Pandemie-Welle sollen Studenten ihre Seminare und Vorlesungen im baden-württembergischen Wintersemester wieder in Präsenz besuchen können. | Foto: bongkarn - stock.adobe.com
  • Trotz der steigenden Ansteckungszahlen und Warnungen vor einer neuen Pandemie-Welle sollen Studenten ihre Seminare und Vorlesungen im baden-württembergischen Wintersemester wieder in Präsenz besuchen können.
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Stuttgart (dpa/lsw) Trotz der steigenden Ansteckungszahlen und Warnungen vor einer neuen Pandemie-Welle sollen Studenten ihre Seminare und Vorlesungen im baden-württembergischen Wintersemester wieder in Präsenz besuchen können. «Es soll so weit wie irgendwie möglich Präsenzunterricht geben», sagte die neue Wissenschaftsministerin Petra Olschowski. «Das ist das große Ziel und darin sind wir uns einig mit den Rektorinnen und Rektoren der Hochschulen im Land.»

Offene Hochschulen als "oberste Priorität"

Der Austausch mit Lehrenden und Studierenden sei unverzichtbarer Teil eines Studiums. Außerdem sei Hochschulen und Studierenden in den vergangenen beiden Jahren mit den Corona-Einschränkungen sehr viel zugemutet worden. «Deshalb ist es mir sehr wichtig, dass wir die Hochschulen offenhalten», sagte die Ministerin der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Das hat oberste Priorität.» Festlegen wollte sich die Grünen-Politikerin allerdings nicht: «Es wäre jetzt wegen der ungeklärten Pandemielage und auch wegen der Energiefrage vermessen zu sagen, dass Präsenzunterricht unter allen Umständen möglich sein wird», sagte sie. «Aber die Ansage ist klar: Das Wintersemester soll in Präsenz stattfinden.» Auch eine Maskenpflicht werde es nach bisherigem Stand in den Hochschulen nicht geben, wenngleich das Tragen eines Schutzes empfohlen werde.

Aufruf zum Energiesparen

Studierende nach Hause zu schicken, das könne zudem nicht die Antwort auf die aktuelle Krisenlage zwischen Corona und den stark steigenden Energiepreisen sein. Olschowski rief die Hochschulen aber dazu auf, ihren Beitrag zum Energiesparen zu leisten. «Mindestens 20 Prozent weniger Energieverbrauch muss das Ziel sein», sagte sie. Die Hochschulen setzten alles daran, dies zu erreichen. Es gebe unterschiedliche Varianten, wie die Einrichtungen auf die Krise und die Herausforderungen reagierten.

Nicht alle Hochschulleitungen von Sparmöglichkeiten überzeugt

Die Hochschulen suchten und fänden auch Möglichkeiten, um Energie zu sparen, da zeigte sich Olschowski zuversichtlich. «Jeder von uns hat doch bestimmte Bereiche, wo in den letzten Jahren einfach nicht so drauf geachtet wurde. Heizen wir später, heizen wir weniger, zum Beispiel. Schaue ich wirklich genau, dass alles abgedreht ist, fahr ich den Computer immer runter.» Nicht überall sei die Hochschulleitung überzeugt, das Einsparziel erreichen zu können: «Es gibt durchaus Rektorinnen und Rektoren, die es nach eigener Einschätzung schaffen, andere halten das für kompliziert. Dazu sind wir im Gespräch.» In der Summe komme der Hochschulbereich aber auf das Fünftel, das zu es sparen gelte.

Rücklage von einer Milliarde Euro für Inflations- und Energiepreisrisiken

Bereits seit dem vergangenen Sommer stimmt sich das Ministerium mit den Hochschulen in einem Lenkungskreis zur Energieversorgung ab. «Er soll rasch Handlungsbedarfe identifizieren und den Austausch über geeignete Maßnahmen erleichtern», erklärte die Ministerin. Außerdem sehe der Haushaltsentwurf eine neue Rücklage für Inflations- und Energiepreisrisiken für die Jahre 2023 und 2024 in Höhe von einer Milliarde Euro vor. Mit dieser werde das Land unter anderem auch die Universitäten, Universitätsklinika und andere Einrichtungen des Landes dabei unterstützen, einen Teil der steigenden Energiekosten abzufedern.

Autor:

Kathrin Kuna aus Bretten

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