Warntag im Enzkreis
Sirenen heulen und sensibilisieren für Notfallvorsorge
Region (enz) Bei einem gemeinsamen Warntag am Samstag, 20. April, heulen ab 16 Uhr für etwa eine Viertelstunde in vielen Enzkreis-Gemeinden und in Pforzheim die Sirenen. Die Feuerwehren, Städte und Gemeinden testen dabei das Sirenennetz. Mit der Aktion soll die Bevölkerung zudem sensibilisiert werden, Vorsorge für Notfälle zu treffen. Koordiniert vom Sachgebiet Bevölkerungsschutz im Landratsamt beteiligen sich dieses Jahr im Kreis Birkenfeld, Eisingen, Engelsbrand, Friolzheim, Ispringen, Kämpfelbach, Keltern, Königsbach-Stein, Mühlacker, Neuhausen, Ölbronn-Dürrn, Ötisheim, Remchingen, Sternenfels, Straubenhardt, Tiefenbronn, Wiernsheim, Wimsheim und Wurmberg an der Aktion.
Auf- und abschwellender Heulton signalisiert Gefahr
Um 16 Uhr ertönt zunächst das Signal für Entwarnung: ein 60 Sekunden langer Dauerton. Um 16:05 Uhr folgt dann für eine Minute ein auf- und abschwellender Heulton. Er signalisiert eine unmittelbare Gefahr und ruft die Bevölkerung dazu auf, alle möglichen Informationsquellen zu nutzen und den amtlichen Anweisungen zu folgen. Um 16:10 Uhr ertönt dann das Signal für Feueralarm, ein dreimaliger Dauerton von jeweils etwa 12 Sekunden. Dieser Ton dient der Alarmierung der Feuerwehr.
Eine Wiederholung des Dauertons für Entwarnung beendet die Übung dann um 16:15 Uhr. Eine Warnung der Bevölkerung kommt beispielsweise bei Naturgefahren wie Hochwasser, Überschwemmungen, gefährlichen Wetterlagen oder Waldbränden in Betracht. Auch bei Unfällen in Chemiebetrieben, beim Austritt von radioaktiver Strahlung oder von biologischen Giften kann es nötig sein, dass die Bevölkerung schnell gewarnt und informiert werden muss.
Grundsätzlich gilt im Ernstfall: Ruhe bewahren, Türen und Fenster schließen und weitere Informationen via Warn-App, Internet, Radio oder Fernsehen einholen. Die Notrufe 110 und 112 dürfen nur in einem akuten Notfall gewählt werden, aber nicht, um sich zu informieren. Weitere Informationen unter anderem zum Warntag, Sicherheitstipps und die Links zur Warn-App NINA enthält der „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“, der auf der Internetseite des BBK unter www.bbk.bund.de heruntergeladen werden kann.
Warnapp, Cell Broadcast und mobile Lautsprecher
Neben den fest installierten Anlagen verfügen einige Feuerwehren über mobile Lautsprecher in Einsatzfahrzeugen. Mit ihnen kann schnell und gezielt in einzelnen Straßenzügen oder Wohnblocks vor Gefahren gewarnt werden. Zudem hält der Enzkreis vier Fachgruppen „Warnen“ in verschiedenen Feuerwehren vor, die kreisweit zur mobilen Warnung eingesetzt werden können.
Sirenen sind nur ein „Weckinstrument“ – weit verbreitet ist mittlerweile auch die Warn-App NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App), mit der detaillierte Informationen direkt von der Integrierten Leitstelle für Pforzheim und den Enzkreis auf die Mobiltelefone geschickt werden können. NINA ist mit dem sogenannten Modularen Warnsystem verknüpft, das satellitengestützt bundesweite und lokale Warnungen der Leitstellen und Warnungen des Deutschen Wetterdienstes verbreitet.
Mit dem System „Cell Broadcast“ werden im Ernstfall Warnungen automatisch an Mobilfunkgeräte in einem Gefahrengebiet geschickt – auch ohne installierte App. Aus technischen Gründen können zwar nicht alle Handys in Deutschland Warnungen über Cell Broadcast empfangen, andererseits können mit keinem anderen Warnkanal mehr Menschen direkt erreicht werden.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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