Herausforderndes Geschäftsjahr 2022
Sparkasse Kraichgau wächst trotz angespannter Lage weiter
Bruchsal/Bretten (kuna) Das Geschäftsjahr 2022 war für die Sparkasse Kraichgau herausfordernd. Das erklärte der Vorstandsvorsitzende Norbert Grießhaber bei der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch, 1. März, in Bruchsal. Die Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr sei dennoch zufriedenstellend gewesen. Trotz der angespannten Lage durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine sei es der Sparkasse mit einer Steigerung der Bilanzsumme um 157 Millionen Euro gelungen, weiter zu wachsen. Das erkläre sich in erster Linie aus dem Kundengeschäft, so Grießhaber. Große Zuwächse seien aus dem gewerblichen Kreditgeschäft zu verzeichnen.
Sparkasse schließt sieben Filialen
Trotz des Wachstums wird die Sparkasse Kraichgau sieben Filialen schließen, darunter zwei Filialen in Bretten. Weitere Schließungen seien momentan kein Thema, erklärte Grießhaber. "Die Kunden besuchen die Filialen vor allem wegen des besonderen Ambientes und den Beratungsangeboten", so der Vorstandsvorsitzende. Dabei würde die Sparkasse auch immer evaluieren, wie diese Angebote genutzt werden. Mit der Schließung der wenig frequentierten Filialen sei somit auf das Kundenverhalten reagiert worden.
Unternehmen investieren in Zukunft
Das Kundengeschäft sei im Jahr 2022 zufriedenstellend gewesen, meinte Vorstandsmitglied Michael Reichert. Mit einem Kundenkreditvolumen von rund 3,1 Milliarden Euro sei trotz Nachholeffekten durch Corona und deutlich gestiegenen Ausgaben durch die Inflation die Drei-Milliarden-Marke übersprungen worden. Die Unternehmen in der Region würden sich einerseits ausreichend Liquidität sichern und andererseits die Lagerbestände zur Absicherung gegen Lieferengpässe erweitern. "Daneben steht dieses Wachstum auch für Zukunftsinvestitionen, vermehrt auch beim Thema Klimaneutralität", stellte Reichert fest.
Eigene vier Wände schwerer realisierbar
Im Bereich der Privatkunden sei der Großteil der Darlehenszusagen auf den privaten Wohnungsbau entfallen. „Der Wunsch nach Wohnen in eigenen vier Wänden ist ungebrochen groß“, so Reichert. Dieser Wunsch sei jedoch zunehmend schwerer realisierbar. Grund dafür seien stark gestiegene Baukosten sowie hohe Bauzinsen. Die Sparkasse stelle fest, dass die Nachfrage nach Baufinanzierungen besonders im zweiten Halbjahr „merklich zurückgegangen“ sei.
"Ganz große Renaissance" beim Bausparen
Für das "Nischen-Dasein Bausparen" verzeichnete Grießhaber dagegen eine "ganz große Renaissance". Wie Reichert ausführte, habe es im Bauspargeschäft ein Plus von fast 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gegeben. Was den Bereich der Bestandsimmobilien betrifft, prognostizierte Reichert, dass rund 80 Prozent davon in den kommenden Jahren energetisch saniert werden müssten, um die Klimaziele zu erreichen. „Alle, die nichts machen, riskieren Wertverlust“, so Reichert. Um im Bereich der Nachhaltigkeit besser aufgestellt zu sein, würde die Sparkasse ihre Mitarbeitenden daher verstärkt in das Thema einführen.
600.000 Euro für gesellschaftliches Engagement
Die Sparkasse und die Sparkasse Kraichgau-Stiftung hätten 2022 außerdem rund 600.000 Euro für gesellschaftliches Engagement ausgegeben, so Grießhaber. Diese seien in die Bereiche Soziales und Sport, Kunst, Kultur und Bildung sowie Wirtschaft und Umwelt geflossen. Auch 2023 würden weiterhin verschiedene Veranstaltungen durch die Sparkasse unterstützt werden, darunter der Sparkasse Kraichgau-CityCup in Bretten. Weitere Gelder seien für regionale Initiativen vergeben worden, die sich für die Kriegsopfer in der Ukraine einsetzen. Mit Spenden in Höhe von 22.000 Euro seien 2022 laut Grießhaber Hilfeleistungen direkt in die Ukraine geflossen.
Autor:Kathrin Kuna aus Bretten |
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