Älter werden, aber wie: Seniorenbeirat Walzbachtal befragt 2.600 Mitbürger ab 60 Jahren
Vor noch gar nicht allzu langer Zeit wollten viele ältere Menschen so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben.
Walzbachtal (ch) Doch mittlerweile ziehen immer mehr den Wechsel in eine kleinere, zentral gelegene und womöglich betreute Wohnung vor. Diesem Stimmungswandel versucht nun der Seniorenbeirat Walzbachtal, mit einer Fragebogenaktion auf die Spur zu kommen.
Senioreneinrichtungen sind ausgelastet
Der Hintergrund: Die bestehenden, von der Diakonie getragenen Senioreneinrichtungen in Walzbachtal – zwei betreute Wohnanlagen mit insgesamt 55 Wohnungen und ein Pflegeheim mit 72 stationären Plätzen – sind voll ausgelastet.
Zum ersten Mal werden über 60-Jährige gefragt
„Wir versuchen auszuloten, wie die älteren Menschen in Zukunft ihren Lebensabend verbringen möchten“, sagt Dieter Bühler, erster Vorsitzender des Seniorenbeirats. Eine fünfköpfige Arbeitsgruppe der seit 2006 bestehenden Interessenvertretung für ältere Menschen im Ort hat einen Fragenkatalog unter dem Titel „Älter werden in Walzbachtal“ erarbeitet. Es ist die erste Aktion, die Mitbürger ab 60 Jahren nach ihrer Einschätzung der eigenen Wohnsituation und des voraussichtlichen Hilfe- und Pflegebedarfs sowie nach ihrer Meinung zum bestehenden Angebot fragt.
Seniorenbeirat denkt an neue Form des Zusammenlebens
Gefragt wird auch danach, ob jemand lieber zuhause wohnen bleiben oder in eine betreute Wohnanlage ziehen möchte oder ob er oder sie offen wäre für eine neue Form des Zusammenlebens im Alter. „Der Seniorenbeirat ist der Meinung, man könnte auch kleine Wohn- und Pflegegruppen einrichten“, so Dieter Bühler.
Möglicher Standort wäre das geplante Haus der Gesundheit
Als Standort von zwei solcher Wohngruppen käme laut Bürgermeister Karl-Heinz Burgey eventuell das in Jöhlingen geplante Haus der Gesundheit in Betracht.
In der letzten Oktoberwoche soll der Fragebogen an 2.600 Einwohner versandt werden.
Ein Monat Zeit zum Ausfüllen der Fragebögen
Diese haben dann bis zum 30. November Zeit, die ausgefüllten Bögen in vorbereitete Urnen in fünf Geschäften beider Ortsteile oder in den Briefkasten der Verwaltungsstelle im Speyerer Hof in Jöhlingen oder des Rathauses in Wössingen einzuwerfen. Noch vor Weihnachten will der Seniorenbeirat die Antworten ausgewertet haben. Falls genügend verwertbare Ergebnisse herauskommen, sollen sie bei einem Runden Tisch des „Sozialen Netzes Walzbachtal“ besprochen werden und in die Entscheidungsfindung des Gemeinderats einfließen.
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.