Einfach einmal Danke sagen - Helferfest Integration in Kraichtal

Das Helferfest in der Mehrzweckhalle Menzingen. | Foto: nas

Als 2015 die Flüchtlingsströme in Deutschland eintrafen, mussten viele Hände gemeinsam anpacken, um die damit verbundenen Aufgaben zu bewältigen. Auch in Kraichtal gab und gibt es hier jede Menge zu tun. Jetzt sagte die Stadt "Danke".

Kraichtal (sn) Als 2015 die Flüchtlingsströme in Deutschland eintrafen, mussten viele Hände gemeinsam anpacken, um die damit verbundenen Aufgaben zu bewältigen. Auch in Kraichtal gab und gibt es hier jede Menge zu tun. Hunderte Menschen aus den Krisengebieten dieser Welt leben seither in der Kraichgau-Gemeinde und sind auf die Hilfe und die Unterstützung der Kraichtaler angewiesen. In allen Ortsteilen fanden sich bis heute ehrenamtliche Helfer, die ihre Freizeit darauf verwenden, da zu sein, wenn sie gebraucht werden. Sie alle leben ein Musterbeispiel an Engagement, das für eine erfolgreiche langfristige Integration unabdingbar ist.

Vernetzung von Ehren- und Hauptamt

Nun war es an der Stadt Kraichtal diesen selbstlosen Helfern einmal "Danke" zu sagen. „In meiner täglichen Arbeit mit den Akteuren in Kraichtal mache ich gute Erfahrungen und kann behaupten, dass es ein produktives und unkompliziertes Miteinander ist. Das A und O ist aus meiner Sicht die Vernetzung zwischen Haupt- und Ehrenamt sowie eine aktive Einbindung der Geflüchteten selbst. Ich freue mich sehr, dass wir uns mit dem Helferfest Integration insbesondere bei den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern bedanken können,“ sagte Sonna Sickert, Integrationsbeauftragte bei der Stadt Kraichtal. Beim Helferfest Integration in der Mehrzweckhalle Menzingen sollte sich einen Abend lang einmal alles um die Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe drehen. Bürgermeister Ulrich Hintermayer eröffnete seine Ansprache mit den bis heute nachhallenden Worten des ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog aus dem Jahre 1996: „Das, was die Ehrenamtlichen in unserem Lande leisten, das kann kein Staat bezahlen. Aber es ist noch etwas anderes. Es geht ja auch darum, dass die Ehrenamtlichen nahe an den Problemen dran sind, ganz gleichgültig, ob in der sozialen Arbeit, im Sport, in den Kirchen oder in anderen Verbänden. Sie sind näher an den Problemen und können mit ihrer Kreativität - ja einfach mit dem offenen Blick für Probleme - helfen, diese zu lösen oder zumindest sich an der Lösung beteiligen. Und das viel besser, als irgendeine staatliche Behörde dies je könnte. Zudem entsteht bei ehrenamtlicher Arbeit auch immer eine menschliche Beziehung.“

In der Tat haben die Ehrenamtlichen in den letzten Monaten und Jahren Großes geleistet. Der neu gegründete Verein „Kraichtal hilft“ und insbesondere sein Vorsitzender Melo Danze haben die Neuankömmlinge „unter ihre Fittiche genommen“ und für Sprachkurse, Kinderbetreuung, Helferkreise und Patenschaften gesorgt. Zu den herausragenden Projekten gehört auch die Gebrauchtkleiderbörse „depot 25“ und das Café International als Basis für einen besseren Kontakt zwischen Flüchtlingen und Einheimischen.

Sajad Roma als Journalist vor Ort

Für die musikalische Untermalung des Abends sorgte der Syrer Hussan Abulaban, der in Vertretung für den krankheitsbedingt ausgefallenen Landsmann Abdulalim Khalil auf dem Klavier einige syrische Volksweisen zum besten gab. Für die vielen Kinder war an diesem Abend auch bestens gesorgt. Die Auszubildenden der Stadt hatten für sie ein tolles Programm rund um die Mehrzweckhalle auf die Beine gestellt und Tobias Stefaniak bot auf dem Vorplatz eine gemeinsame Holzbastelstunde an. Wer Lust hatte, konnte auch noch einmal einen Blick auf die Ausstellung „Eine Taube für Damaskus“ des syrischen Künstlers Karam Abdullah werfen. Auch die Presse war international: So war der syrische Journalist Sajad Reda Al Jbory vor Ort, um in professionellen Bildern über die gelungene Veranstaltung zu berichten.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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