RKH Kliniken schulen Kinder von Mitarbeitenden
Kinder als Multiplikatoren der Laien-Reanimation

 In diesem Jahr wurde erneut eine Reanimationsschulung für die Kinder der Mitarbeitenden der Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal und der Rechbergklinik Bretten angeboten. | Foto: Anne Leber, RKH Kliniken des Landkreises Karlsruhe
  • In diesem Jahr wurde erneut eine Reanimationsschulung für die Kinder der Mitarbeitenden der Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal und der Rechbergklinik Bretten angeboten.
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Bruchsal/Bretten (red) Die Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie an den RKH Kliniken des Landkreises Karlsruhe nimmt die jährlich im September stattfindende Woche der Wiederbelebung immer zum Anlass, mit einer eigenen Aktion auf das wichtige Thema Laien-Reanimation aufmerksam zu machen. In diesem Jahr wurde daher erneut eine Reanimationsschulung für die Kinder der Mitarbeitenden der Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal und der Rechbergklinik Bretten angeboten.

Viele wissen im Ernstfall nicht, was zu tun ist

Insgesamt 50 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sieben und 15 Jahren waren am ersten Oktobersamstag in den Aufwachraum der Fürst-Stirum-Klinik Bruchsal gekommen, um zu erfahren, wie sie im Notfall reagieren und erste Hilfe leisten können. Anne Leber, Oberärztin in der Anästhesiologie, weiß, warum das Thema Laienreanimation so wichtig ist und warum bereits Kinder und Jugendliche in der Lage sind, Leben zu retten. Denn viele Menschen wissen nicht, was zu tun ist, wenn jemand in unmittelbarer Nähe einen Herz-Kreislaufstillstand erleidet. Doch kann jeder einmal in diese Situation kommen, sei es im häuslichen familiären Umfeld, auf der Straße, in der Bahn oder im Supermarkt. Jeder einzelne ist grundsätzlich dazu fähig, erste Hilfe zu leisten und damit Leben zu retten, wie Leber im Gespräch erzählt.


Frau Leber, warum ist es so wichtig, dass man bei einem Notfall sofort reagiert?
In Deutschland beginnen bei nicht einmal jedem achten Herz-Kreislaufstillstand die Umstehenden mit Wiederbelebungsmaßnahmen, meistens wird bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes nichts unternommen. Wenn aber nach einem Herzstillstand nicht innerhalb von fünf Minuten mit der Herzdruckmassage begonnen wird, ist ein Überleben mit guter neurologischer Prognose sehr unwahrscheinlich. Es ist jedoch bewiesen, dass schnelles und effektives Handeln durch Wiederbelebungsmaßnahmen die Überlebenschancen der Betroffenen verdreifachen können. Daher ist es wichtig, die gesamte Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren und damit schon bei den Kindern anzufangen.

Worauf kommt es bei der Laienreanimation an?
Die drei wichtigen Schlagworte sind Prüfen, Rufen, Drücken. Zunächst einmal ist es wichtig, zu prüfen, ob die Person bewusstlos ist und nicht mehr normal atmet. Im zweiten Schritt sollte über die Notrufnummer 112 nach Hilfe gerufen werden. Dann muss unverzüglich mit der Herzdruckmassage begonnen werden. Hierbei ist es wichtig, dass die Thoraxkompressionen von hoher Effektivität sind und ohne Unterbrechung durchgeführt werden.

Wie kamen Sie auf die Idee, eine Schulung extra für Kinder und Jugendliche anzubieten?
Kinder sind neugierig und wollen helfen. Unsere eigenen Kinder haben uns gefragt: Können wir das nicht bei Euch lernen? Doch! Daher hat die Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie diese Aktion ins Leben gerufen. Schulkinder sind hochmotiviert, Wiederbelebungsmaßnahmen zu erlernen und durchzuführen, ihr Wissen mit Familie und Freunden zu teilen und damit als Multiplikatoren zu dienen. Die Ausbildung von Schulkindern ist somit eine Schlüsselstrategie, um die Laien-Reanimationsquote dauerhaft zu erhöhen.

Wie lief die Schulung ab?
Wir haben mit den Kindern und Jugendlichen das Absetzen eines Notrufes und einfache Notfall- und Wiederbelebungsmaßnahmen im Rollenspiel und mit den Simulationspuppen geübt. Auch die  Anwendung eines AED, eines automatischen Defibrillators, wie er in manchen großen Geschäften oder an Flughäfen oder Bahnhöfen hängt, konnte ausprobiert werden. Im Anschluss hatten die Kinder die Möglichkeit, etwas „Blaulicht-Luft“ zu schnuppern und einen Rettungswagen (RTW) und dessen Ausstattung zu erkunden. Ein großes Dankeschön gilt dabei Andreas Friedrich und Marius Langer vom DRK für ihren ehrenamtlichen Einsatz. Genau wie in Notfallsituationen alle zusammen arbeiten müssen, ist auch solch eine Veranstaltung nur im Team realisierbar. Ein großer Dank geht daher auch an alle Mitarbeitenden der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, die dazu beigetragen haben, dass wir die Reanimationsschulung so haben durchführen können. Last but not least, vielen Dank allen Kindern und Jugendlichen, die sehr engagiert und hoffentlich mit viel Spaß dabei waren!

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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