Covid-Lage in RKH Kliniken stabil
Kliniken sehen Lockerungen gelassen entgegen

Region (ger) Die Lage in den Kliniken im Hinblick auf Covid-19 entwickle sich wie erwartet: Auf den Intensivstationen befänden sich die Fallzahlen der Corona-Infizierten auf einem Plateau, das gut zu bewältigen sei. Auf den Normalstationen seien die Einweisungen von Corona-Positiven in einem inzwischen verlangsamten Aufwärtstrend. In den RKH-Kliniken haben sich die Fallzahlen zwischen 90 und 100 Patienten eingependelt. Derzeit sind 87 Covid-Patienten in den Kliniken, davon 18 auf Intensivstation (Stand 17. Februar). Das teilten die Verantwortlichen der RKH-Kliniken, zu denen auch die Rechbergklinik Bretten und die Fürst-Stirum-Klinik in Bruchsal zählen, in der wöchentlichen Pressekonferenz mit. Die Herausforderung, die bleibe, so Dr. Stefan Weiß vom Corona-Krisenstab des Klinikverbunds, sei der markante Personalausfall, der sich je nach Bereich auf zehn bis 15 Prozent beziffere.

Öffnungen sinnvoll, aber vorsichtig und nach und nach

RKH-Geschäftsführer Professor Dr. Jörg Martin befürwortete den Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz, Öffnungsschritte zu gehen, sofern es die Lage in den Kliniken zulasse. In diesem Zusammenhang verwies Weiß auf eine Modellrechnung des Uniklinikums Ulm für einen „Freedom Day“ in Deutschland im März. Bis Ende März würde bei Einstellen aller Maßnahmen der R-Wert, der besagt, wie viele Menschen eine infizierte Person durchschnittlich ansteckt, auf zwei steigen. Das würde bis zu 1,3 Millionen Neuinfektionen pro Tag nach sich ziehen, aber wegen des milderen Verlaufs der Omikron-Variante die Intensivstationen mit 3.000 bis 5.000 Fällen noch nicht überlasten. Jedoch müsste man wieder mit hohen Todeszahlen zwischen 400 und 600 täglich rechnen, die größtenteils durch Impfungen verhindert werden könnten. „Bestimmte Maßnahmen, wie das Beibehalten von Masken in Innenräumen, sind absolut sinnvoll“, so Weiß.

Ab zweiter Märzhälfte voraussichtlich wieder Besucher zugelassen

Weiter angestiegen sei auch der Anteil der Covid-positiven Patienten, die eigentlich wegen einer anderen Erkrankung in den Kliniken sind. Er belaufe sich inzwischen auf 50 Prozent. Professor Dr. Thomas Schiedeck, der Ärztliche Direktor der Chirurgie in Ludwigsburg, zeigte auf, dass von den 30.000 Betten auf Normalstationen in Baden-Württemberg durch die Personalausfälle derzeit nur 26.000 betrieben würden. Die derzeitige Hospitalisierungsinzidenz von sieben Prozent bei Covid-Patienten sei noch gut zu stemmen, ab 20 Prozent drohe eine Überlastung. Man rechne damit, so Geschäftsführer Martin, dass die Zahlen im Frühjahr bei steigenden Temperaturen zurückgehen werden. Auf der anderen Seite sei bei Öffnungsschritten sowie bei der noch ansteckenderen Omikron-Untervariante BA.2 auch mit wieder steigenden Zahlen zu rechnen. Wenn es die Lage zulasse, plane man, in der zweiten Märzhälfte wieder für Besucher zu öffnen.

Impfungen mildern Krankheitsschwere ab

Dass die Erkrankungsschwere unter Omikron reduziert sei, sei auch ein Erfolg der Impfungen, betonte Weiß. Die hohe Zahl der geimpften Infizierten sei damit zu erklären, dass Omikron einen Immun-Escape habe, der Impfstoff also nicht so gut zu dieser Variante passe. Doch verliefen die Infektionen in den allermeisten Fällen bei Geimpften milde. Schiedeck versicherte, dass keine Behandlungen aufgrund der Pandemie mehr ausgesetzt würden und ermutigte Patienten, nötige Operationen nicht wegen Corona aufzuschieben.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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