Vier Experten bestimmten über 20 Sorten
Apfelverkostung beim OGV in Neibsheim
Bretten (kn) Kantige oder wülstige Form, dicker oder dünner Stiel. Das sind einige der Kennzeichen, die neben Farbe, Form und Größe der Äpfel wichtig für deren Sortenbestimmung sind. So besitzt der Weiße Winterkalvill deutlich ausgeprägte Kanten und der Winterprinzenapfel nimmt von der Seite betrachtet eine längliche Form an. "Der Kelchbereich ist das Gesicht eines Apfels", ergänzt Wolfgang Bauer, der sich beim Landwirtschaftsamt Karlsruhe seit Anfang der 1990er Jahre um das Schwerpunktthema Erwerbsobstbau kümmert. Gemeinsam mit Hans-Martin Flinspach vom Umweltamt bestimmte Bauer die von den für die Bestimmung angemeldeten Streuobstwiesenbesitzern gebrachten Äpfel und Birnen in Neibsheim. Die Sortenbestimmung fand in Kooperation von Landwirtschaftsamt und Obst- und Gartenbauverein (OGV) Neibsheim statt.
Zwischen 200 und 300 Apfelsorten gibt es allein im Kraichgau
Neben den beiden Experten halfen Nele Kemper, die sich seit vier Jahren bei der Stadt Karlsruhe um die Obst- und Gartenbauberatung kümmert, und Sabrina Kühn aus Baden-Baden bei der Sortenbestimmung. Für Kemper sind Umgang und Bestimmung von Apfelsorten mittlerweile zum Hobby geworden, sagt sie. Auch Fachwart und Vorsitzender des OGV Heidelsheim, Günter Kolb, war bei der Verkostung vor Ort, brachte mehrere Exemplare eines ihm nicht bekannten Apfels von seiner Streuobstwiese mit. "Im Kraichgau allein gibt es zwischen 200 und 300 unterschiedliche Apfelsorten", sagt der Fachwart für Obst- und Gartenbau. In ganz Deutschland seien es runde 2.000 Sorten. Mit dem Verlauf des Nachmittags war Thomas Hauck, Vorsitzender des OGV Neibsheim, zufrieden. "Gemeinsam konnten die vier zwar nicht alle Sorten zweifelsfrei, insgesamt dennoch über 20 Sorten sicher bestimmen."
Autor:Beatrix Drescher aus Bretten |
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