Endgültiges Aus für St. Laurentius: Gesellschafterversammlung der Caritas verabschiedet Schließungskonzept
Über das Thema „Katholische Altenhilfe und Altenheim St. Laurentius“ wurde in den vergangenen Monaten viel spekuliert, diskutiert und gestritten.
Bretten (swiz) Über das Thema „Katholische Altenhilfe und Altenheim St. Laurentius“ wurde in den vergangenen Monaten viel spekuliert, diskutiert und gestritten. Nun hat die Gesellschafterversammlung der Caritas Fakten geschaffen und das Aus der katholischen Altenhilfe in Bretten endgültig besiegelt. „Da wir keine Grundstückszusage erhalten haben, der Pachtvertrag zum 31. Dez. 2018 gekündigt ist und ein Weiterbetrieb unter Beachtung aller gesetzlichen Vorgaben in St. Laurentius nicht mehr möglich ist, hat die Gesellschafterversammlung gestern die Entscheidung zur Betriebsschließung getroffen“, fasst die Vorstandsvorsitzende der Caritas Ettlingen den Beschluss der Versammlung exklusiv gegenüber der Brettener Woche zusammen. Die Betroffenen würden am heutigen Mittwoch über die Schließungspläne informiert. Dann soll den Bewohnern, Patienten und Mitarbeitern auch der feststehende Zeitplan der Schließung dargelegt werden, welcher der Brettener Woche vorliegt.
Genauer Zeitplan für Beendigung aller Dienste
Demnach wird am 31. März 2018 das Angebot „Essen auf Rädern“ für Privatpersonen und Institutionen eingestellt. Ebenfalls zu diesem Datum werden die Hausmeistertätigkeiten beendet. Die Betriebssicherheit wird über ein externes Technisches Gebäudemanagement bis zum 31. Dezember 2018 sichergestellt, so die Caritas-Vorsitzende. Am 30. Juni 2018 wird dann die Reinigung eingestellt. „Solange noch Pflege- und Betreuungsdienste angeboten werden, werden diese durch ein externes Unternehmen durchgeführt“, so Hürten. Am 30. September 2018 werden dann sämtliche Dienste und Angebote (stationäre Pflege, Tagespflege, Sozialstation) beendet sowie der Küchenbetrieb und damit auch der offene Mittagstisch eingestellt. Schließlich wird am 31. Dezember 2018 die Immobilie Laurentiusheim an den Eigentümer übergeben. „Die Zeit danach wird für die Auflösung der GmbH und die Abwicklung der verbliebenen Verträge und Verpflichtungen genutzt“, so Hürten.
"Lassen Sie uns in Ruhe"
Man appelliere nun an alle bisherigen Akteure und Gegner des Neubauvorhabens: „Lassen Sie uns diese schwierige Aufgabe in Ruhe durchführen. Schonen Sie unsere Bewohner, Patienten und Gäste sowie unsere Mitarbeitenden vor unhaltbaren Spekulationen“, heißt es in einer Mitteilung der Caritas. „Wir wollen jetzt in Ruhe gelassen werden“, so Hürten. „Unsere Mitarbeiter sind jetzt mit sich selbst und der Situation beschäftigt. Unhaltbaren Spekulationen werde ich daher mit aller Entschiedenheit entgegentreten“, betont die Vorsitzende. Die Fakten für die jetzige Entscheidung seien in den vergangenen Monaten geschaffen worden. „Nun müssen die Folgen aus den Entscheidungen umgesetzt werden“, so Hürten, die sich erneut überrascht vom starken Widerstand gegen den geplanten Neubau auf dem Mellert-Fibron-Areal zeigt. „Unser Ziel war es immer, die katholischen Betreuungsangebote und die Arbeitsplätze in Bretten erhalten zu können, wenn auch an einem anderen Ort in einem Ersatzneubau. Leider gab es in Bretten aus uns unbekannten Gründen sehr großen Widerstand gegen die Neubaupläne.“ Bis heute kenne sie die wahren Gründe und Urheber für diesen Widerstand nicht, so Hürten. Und weiter: „Leider haben wir das dringend notwendige Grundstück aufgrund des Widerstandes nicht erhalten.“ Die Caritas bedaure es sehr, „dass wir unsere Energie nun auf die Durchführung der Schließung lenken müssen“. Damit ginge eine „jahrzehntelange gute Arbeit der katholischen Einrichtung in Bretten leider zu Ende“.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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