Ein Monat nach der Zeremonie am Brettener Frühling
Stadt Bretten weiht das bronzene Altstadtmodell ein
Bretten (kuna) Rund einen Monat ist es her, dass die Bürgerinitiative Altstadtrettung Bretten die Fertigstellung des bronzenen Altstadtmodells am Brettener Frühling, 30. April, in einer ehemaligen Gaststätte am Marktplatz gefeiert hatte. Doch die Brettener Stadtverwaltung selbst war nicht Teil davon und äußerte sich zuvor irriert, da die Einweihung nicht offiziell angemeldet wurde. Am Mittwochabend, 24. Mai, lud sie nun selbst zu einer gemeinsamen Feier zugunsten des mittlerweile vor dem Alten Rathaus verbauten Modells ein. Neben Unterstützern und Sponsoren waren auch Mitarbeiter der Stadt sowie einige Stadträte und interessierte Bürger gekommen.
"Mehrwert auf dem Marktplatz"
Wie der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff in seiner Ansprache betonte, sei er froh über die gemeinsame Einweihung. Er bekräftigte, dass es „keinen Streit um den Standort“ des Modells gegeben habe – mit dem Platz vor dem Alten Rathaus seien alle Parteien zufrieden. Das Modell stelle einen „Mehrwert auf dem Marktplatz“ dar, so Wolff, „der eigentlich zu klein ist und doppelt so groß sein müsste, um dort alles unterzubringen.“ Er erklärte außerdem, dass die Stadt den Altstadtrettern zur Unterstützung für die Fertigstellung des Modells einen vierstelligen Betrag angeboten habe, der allerdings nicht mehr benötigt wurde.
Baum wurde nicht für das Modell gefällt
Zu den Gerüchten, dass der Baum, der sich zuvor vor dem Alten Rathaus befunden hat, für das Modell gefällt wurde, erklärte Wolff: „Der Baum wurde nicht für das Modell gefällt.“ Vielmehr sei dieser aufgrund von Wurzelfäule entfernt worden. „Das war einfach kein guter Standort für einen Baum mit größerem Wurzelwerk“, so das Stadtoberhaupt.
Keine reine Rekonstruktion
Der Initiator des Modells, Matthias Goll, dankte seinen Sponsoren und Unterstützern und erklärte, dass es sich bei dem Altstadtmodell um ein „Gemeinschaftsprojekt“ handle. Die Idee, ein solches Modell zu entwerfen, sei ihm vor zwei Jahren gekommen, als er im Stadtarchiv nach Plänen der Brettener Altstadt gefragt habe. Für den Entwurf seines Modells habe er jedoch eine Hybridform gewählt, wobei er den Verlauf der ehemaligen Stadtmauer in den heutigen Zustand der Melanchthonstadt eingefügt habe. Eine reine Rekonstruktion hätte laut Goll keine gute Orientierung geboten. Nun sei außerdem der schützenswerte Altstadtkern hervorgehoben.
"Über alle gesellschaftlichen Schichten interessant"
Da die Stadt Bretten eng mit dem Peter-und-Paul-Fest verbunden sei, könne sein Modell nun auch dabei helfen, die Geschichte des Festes besser zu verstehen und die jeweiligen historischen Schauplätze nachzuvollziehen. Seiner Beobachtung nach sei das Modell außerdem bereits gut besucht worden. „Als ich in den letzten Wochen am Marktplatz war, stand eigentlich immer jemand am Modell“, erklärte Goll und freute sich insbesondere darüber, dass sich nicht nur Einwohner und Touristen, sondern auch Personen mit Migrationshintergrund an dem Modell innehielten. „Das Modell ist also über alle gesellschaftlichen Schichten interessant“, schlussfolgerte Goll.
"Hoffentlich schauen es viele an"
Jörg Biermann, Vorsitzender der Vereinigung Brettener Unternehmen (VBU), die das Modell mit einer großen Spende unterstützt hat, bekräftigte die Sicht des Brettener Einzelhandels: „So oft gibt es sowas wie ein Stadtmodell gar nicht, deswegen war die Idee wunderbar.“ Die Unterstützung des Modells gehe bereits auf seine Vorgänger, Marion Klemm und Paul Metzger, zurück. Es sei nun auch eine tolle Werbung für die Stadt, so Biermann, der abschließend meinte: „Hoffentlich schauen es viele an und sind begeistert.“
Autor:Kathrin Kuna aus Bretten |
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