In Bretten zuhause
Stadt setzt Zeichen für eine Welt ohne Atomwaffen

Das Hiroshima-Bäumchen vor dem Rathaus in Bretten. | Foto: kuna
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Bretten (kuna) Noch dünn und zart sind die Äste des Ginkgobäumchens, das sich beim Seedammausgang unterhalb des Brettener Rathauses befindet. Kraftvoll dagegen ist seine Botschaft:  Es geht um nicht weniger als um das Überleben, die Hoffnung und den Frieden.

Bäume geben Hoffnung und neuen Lebensmut

Der Mutterbaum des Setzlings sitzt in der japanischen Stadt Hiroshima. 1945 wurde es zum Ziel des  ersten Einsatzes einer Atombombe. Rund 140.000 Menschen verloren dabei ihr Leben. „Doch die Bäume, die dem Grauen des Atombombenabwurfes ausgesetzt waren, konnten neue Triebe und Knospen bilden, und gaben damit den Bürgerinnen und Bürgern wieder Hoffnung und neuen Lebensmut“, erklärt die Pressestelle der Stadt Bretten.

Baum wurde vor zwei Jahren gepflanzt

Im Rahmen des Bündnisses Mayors For Peace wurde das Bäumchen im März 2022 und somit vor genau zwei Jahren in der Melanchthonstadt gepflanzt. Wolfgang Schlupp-Hauck, der Koordinator der 2020 Vision Campaign der Mayors For Peace war und in diesem Zusammenhang den Samen des  Ginkgobaumes vom Bürgermeister von Hiroshima erhalten hat, hatte bei OB Wolff gefragt, ob Interesse an dem Baum bestünde. „Bereits 2012 wurde der Stadt ein Samen übergeben, der sich leider nicht zu einem Baum entwickelt hat. Umso mehr haben wir uns über das Angebot gefreut, bereits einen stattlichen Setzling zu bekommen“, schreibt die Pressestelle.

"Kein Traum, sondern eine wichtige Forderung"

Die Stadt Bretten ist seit 2005 Mitglied des Bündnisses Mayors For Peace. Mehr als 8.000 Städte setzen sich weltweit in dieser Vereinigung gegen die atomare Bedrohung und für die Abschaffung aller  Atomwaffen ein. „Eine atomwaffenfreie Welt ist kein Traum, sondern für unsere Welt eine wichtige  Forderung. Denn was Atomwaffen anrichten können, hat man ja gesehen“, begründet  Oberbürgermeister Martin Wolff.

Bündnis Mayors For Peace 1982 gegründet

Mayors For Peace wurde 1982 durch den damaligen Bürgermeister von Hiroshima, Takeshi Araki, gegründet. „Aus der grundsätzlichen Überlegung heraus, dass Bürgermeisterinnen und Bürgermeister  für die Sicherheit und das Leben ihrer Bürgerinnen und Bürger verantwortlich sind, versucht die Organisation durch Aktionen und Kampagnen die weltweite Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern und deren Abschaffung zu erreichen“, erklärt die Stadt.

Bretten hisst Friedensflagge am 8. Juli

Das sichtbarste Symbol der Mayors For Peace ist das Hissen der Flagge, auf der eine Friedenstaube auf grünem Grund abgebildet ist. Jedes Jahr am 8. Juli wollen Bürgermeister bundesweit so ein Zeichen vor ihren Rathäusern für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen setzen. Das Datum geht auf einen  Beschluss des Internationalen Gerichtshofes am 8. Juli 1996 zurück. Damals wurde der Einsatz von Atomwaffen und auch schon die Androhung grundsätzlich als völkerrechtswidrig festgehalten.

Auch in Bretten wird an diesem Tag alljährlich die symbolische Flagge gehisst, was mit einer kleinen Feierstunde und musikalischer Umrahmung auf dem Alfred-Leicht-Platz vor dem Rathaus, verbunden wird.

OB Wolff als Träger des "Basis für Frieden"-Preis

Für sein Engagement als Mayor For Peace hat Oberbürgermeister Martin Wolff im Rahmen der Brettener Friedenstage im November 2020 außerdem den „Basis für Frieden“-Preis erhalten. „Auf der Urkunde ist zu lesen, dass OB Wolff mit der Auszeichnung geehrte wurde, weil er sich in seinem Amt und auch privat  aktiv für ein friedliches Miteinander in seinem persönlichen Umfeld einsetzt“, erklärt die Stadt. Dieser Preis sei zudem eine Auszeichnung für die Friedensaktivitäten in Bretten und zugleich ein Ansporn, diese weiter fortzuführen.

Mehr Beiträge und Bilder auf unserer Themenseite "In Bretten zuhause".

Autor:

Kathrin Kuna aus Bretten

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