Vom Gasthaus zum Schreibwarenladen: Die Geschichte des Landmesser-Hauses
(ch) Das heute als Haus Landmesser bekannte Gebäude an der Ecke Melanchthonstraße/Gottesackertor wurde als eines der ersten Häuser außerhalb der damals noch bestehenden Brettener Stadtmauer erbaut.
Wahrscheinlich in den Jahren zwischen 1780 und 1790, wie Rudolf Groll in einem Aufsatz für die 1949 erschienene heimatgeschichtliche Publikation „Der Pfeiferturm“ dargelegt hat.
Ein Hafnermeister und seine Frau als vermutliche Erbauer
Als vermutliche Erbauer identifizierte der Autor den Ende des 16. Jahrhunderts aus Liebenzell eingewanderten Hafnermeister Georg Simon Herzer und seine Frau Maria Elisabeth, die bereits 1779 das benachbarte kleinere Grollsche Haus Melanchthonstraße 51 errichtet hatten.
Blütezeit des Gasthauses Zum Grünen Baum
In den Urkunden taucht das größere Gebäude erstmals am 12. April 1809 auf, als Herzer es an den Mann seiner Tochter Maria Magdalene, den aus Münzesheim stammenden Metzgermeister Friedrich Bernhard Tauber, veräußerte. Die dabei erwähnten Billardstuben werden als Indiz gewertet, dass der Hafnermeister bereits vor dem Verkauf auch eine Gastwirtschaft „Zum grünen Baum“ betrieben hat, die sein Schwiegersohn fortführte. Nach zahlreichen Eigentümerwechseln, teils bedingt durch Vererbung, teils durch Verkauf, wurde 1882 das kleinere Haus Melanchthonstraße 51 vom Gesamtbesitz abgetrennt.
Georg Landmesser gründete Papier- und Schreibwarenladen
Das größere Haus Nummer 49 war eine Zeit lang unter zwei Eigentümern aufgeteilt, bis es 1939 von Ludwig Landmesser wieder zu einem Besitz zusammengeführt wurde. Den bis vor wenigen Jahren bestehenden Papier- und Schreibwarenladen hatte bereits Ludwigs im Ersten Weltkrieg umgekommener Bruder Georg Landmesser eingerichtet.
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Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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