Roboter-Selfie mit Angela Merkel: Pforzheimer Technik-Fakultät demonstriert Künstliche Intelligenz im Bundeskanzleramt

Freuen sich über das Technik-Projekt der Hochschule Pforzheim: Angela Merkel und Berliner Schülerinnen lernen im Bundeskanzleramt den Pforzheimer KI-Vector kennen. | Foto: InitiativeD21/Corporate Inspiration
  • Freuen sich über das Technik-Projekt der Hochschule Pforzheim: Angela Merkel und Berliner Schülerinnen lernen im Bundeskanzleramt den Pforzheimer KI-Vector kennen.
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Im Rahmen der Auftaktveranstaltung zum bundesweiten Aktionstag Girl´s Day haben zwei Pforzheimer Technik-Studentinnen einen Roboter im Bundeskanzleramt vorgeführt.

PFORZHEIM/BERLIN (kn) Ein Selfie mit der Bundeskanzlerin? Aber nicht klassisch mit dem Smartphone, sondern mithilfe eines Roboters? Wie das funktioniert, haben zwei Studentinnen der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim erklärt – vor Schülerinnen und Angela Merkel höchstpersönlich.

Bundeskanzlerin begeistert

Stellvertretend für ihr interdisziplinäres Team präsentierten Roxane Dinkelbach und Michelle Blumenstein am 27. März im Berliner Bundeskanzleramt das Technik-Projekt „KI-Künstler Vector. Ein Roboter, der malen kann“. Das Ergebnis der studentischen Projektarbeit der Hochschule Pforzheim begeisterte die Bundeskanzlerin. „Wie lange habt Ihr denn daran programmiert?“, fragte Angela Merkel das Studentinnen-Duo, während sie sich von Vectors Fähigkeiten überzeugen ließ. Jährlich ist die Pforzheimer Fakultät für Technik bei der Auftaktveranstaltung zum bundesweiten Aktionstag Girls'Day mit einer Erlebnis-Demo für Berliner Schülerinnen vertreten.

Was ist Künstliche Intelligenz?

Im Dialog mit Vector erhielten die Schülerinnen im Bundeskanzleramt eine Vorstellung von einer Technologie, die in aller Munde ist: Künstliche Intelligenz. Was ist ein neuronales Netz und warum kann der Roboter sich nur dadurch sicher bewegen? Wie kann ich den Roboter trainieren, also seine vorhandene Wissensbasis verstehen und durch Programmieren und das Verbinden mit einem so genannten Deep-Learning-USB-Stick sogar erweitern? Die im Roboter verborgene Technik, seinen Blick auf die Welt – all das konnten die Schülerinnen auf großen Monitoren mitverfolgen und verstehen lernen. Live-Programming: Das eigens von den Studenten entwickelte Programm konnten die jungen Zuschauerinnen am Stand selbst starten und ausführen. Das etwas andere, individuelle KI-Selfie, das Vector schließlich von ihnen anfertigte, durfte mit nach Hause genommen werden.

Roboter erkennt Gefühlsregungen

Drei Monate tüftelten Studierende verschiedener Pforzheimer Fachrichtungen daran, Vectors Künstliche Intelligenz weiter zu trainieren. Und das mit Erfolg: Die angehenden Ingenieure des Bachelor-Studiengangs Mechatronik sowie des Master-Studiengangs Mechatronische Systementwicklung brachten dem Roboter bei, die Emotionen seines Gegenübers zu erkennen und auf Grundlage der menschlichen Mimik ein Bild zu skizzieren – das eben diese Stimmung widerspiegelt. „Unser Roboter kann unterscheiden, ob wir ihn glücklich, traurig, überrascht oder wütend anschauen. Zu jeder erfassten Stimmung beginnt er dann, das passende Bild zu malen“, so Roxane Dinkelbach.

Roboter-Fähigkeiten erweitert

Seit November 2018 verfügt die Hochschule Pforzheim über den neu auf den Markt gekommenen KI-Roboter des amerikanischen Herstellers Anki. Der intelligente Roboter fährt auf Ketten, hat ein Display für die Gesichtsmimik, erkennt die Menschen in seiner Umgebung und ist in der Lage, mit ihnen zu kommunizieren. Er verfügt über eine hochauflösende Kamera mit 120 Grad-Blickwinkel, einen Laserscanner, Berührungssensoren sowie vier Mikrofone. In der Grundfunktion kann der Roboter Fragen beantworten, Rechenaufgaben lösen oder auf Anweisung Fotos aufnehmen. „Unsere Studierenden haben diese Grundfähigkeiten nun um ein Vielfaches erweitert“, so Projektleiter Professor Dr.-Ing. Mike Barth.

Technik und Design geben sich die Hand

Auch die Pforzheimer Fakultät für Gestaltung war im studentischen Projektteam vertreten. Denn neben technischen Arbeitsbereichen wie Programmierung & Co. galt es auch, das „Give-Away“ für die Schülerinnen gestalterisch in Form zu bringen – Studentinnen des Bachelor-Studiengangs Visuelle Kommunikation unterstützten unter Anleitung von Professorin Alice Chi hierbei. „An der Fakultät für Technik fördern wir interdisziplinäres Arbeiten. Produkte allumfassend zu verstehen und zu begleiten, das wird unsere Studierenden auch später im Berufsleben erwarten. Man muss sich auf unterschiedliche Denk- und Herangehensweisen einlassen können“, so Mike Barth, der das Girls'Day-Projekt jährlich betreut. Bereits zum sechsten Mal war der Bereich Informationstechnik der Hochschule eingeladen, im Rahmen der Girls'Day-Auftaktveranstaltung im Bundeskanzleramt kreative Technik vorzustellen. In Kooperation mit dem Halbleiterhersteller Intel war der Hochschule seit 2014 jährlich diese Ehre zuteilgeworden.

Schülerinnen zu Gast an der Fakultät

Die Girls'Day-Technikdemo im Bundeskanzleramt bildet jährlich den Auftakt für den darauffolgenden bundesweiten Aktionstag Girls'Day – in dessen Rahmen auch die Fakultät für Technik am heutigen 28. März ihre Tore für Schülerinnen öffnet. In verschiedenen Workshops erhalten die Mädchen unter anderem Einblicke in die Themenbereiche Recycling, Lasertechnologie und Künstliche Intelligenz.

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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