Dehoim in Neulingen: Gedicht über die Gründung von Nußbaum
Nußbaums Gründung
Hört, wie dereinst in alten Zeiten
das Dorf aus jenem Berg erwuchs.
Der Kaiser Karl tat einstens reiten
zur Jagd auf Bär und Elch und Luchs.
Da kam er auch in jene stillen Wälder,
wo heut das stille Dörflein steht.
Noch dehnten sich nicht seine Felder
dahin in stolzer Majestät.
Doch sah man weithin in die Lande;
des Kaisers Auge war entzückt,
als er die herrlich blauen Bande
der fernen Berge hat erblickt.
Die Jagd war gut und wohlgeraten,
sie währte auch den ganzen Tag,
und es geziemt nach solchen Taten,
was auch den Leib erquicken mag.
Was habt Ihr noch? Mein Herr und Kaiser?
So hieß es schüchtern rings umher.
Sie sprachen laut bald und bald leiser:
Verzeiht, zu haben ist nichts mehr.
Und doch ein Knabe beugt hinunter
sich vor dem Herrn mit tiefem Gruß;
er bringt – und lächelt dabei munter -
hervor noch eine frische Nuss.
O, mein Herr Kaiser, Euch gefall´ es.
Nehmt sie von mir in Gnaden an.
Es ist das Letzte, ist mein Alles,
doch geb´ ich, ist es gern getan.
Der Kaiser sprach, das sei mir ferne,
es nützt auch dem Beschenkten kaum.
Ich dank dir! Doch aus diesem Kerne
erwachse hier ein schöner Baum.
Es wachse hier ein Dorf daneben,
und Nußbaum sei es zubenannt!
So wie der Baum soll´s blüh´n und leben
und weithin schauen in das deutsche Land.
Quelle
Abgeschrieben für die lieben Pfarrleut´ in Nußbaum vom Vor-Vorgänger Walter Goos, Pfr.i.R., im Mai 1983
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Dehoim in Neulingen
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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