Jöhlingens Kirchplatz rockt

Speyerer Hof-Fest begeistert Besucher

Walzbachtal-Jöhlingen (kn) Im vorigen Jahr gab es nur eine Light-Version, doch in diesem Jahr zogen die Verantwortlichen der Feuerwehrkapelle - allen voran die Vorstände Kathrin Burgey und Klaus-Peter Sprißler -  mutig alle Register mit einem Speyerer Hof-Fest in Jöhlingen über drei Tage und sehr großem musikalischen Programm. Der Samstagabend startete dabei mit einem Rockkonzert der besonderen Art. Das große Blasorchester der Feuerwehrkapelle Jöhlingen rockte den Kirchplatz, nachdem die "Vorbands" Juniorexpress (Leitung: Jürgen Knam) und die Jugendkapelle unter Karin Melcher das Publikum schon sehr gut in Stimmung gebracht hatten.

Diamantene Ehrennadel für Bernd Schell

Bevor allerdings die Feuerwehrkapelle mit ihrem groovigen Sound mächtig einheizte, gab es vom Blasmusikverband Ehrungen für viele engagierte MusikerInnen. So konnte der Bezirksvorsitzende Reinhold Martinovitsch Lucia Müller und Larissa Fabry für zehn Jahre Aktivität ehren, Constanze Helfrich, Nadine Block und Karin Melcher für 20 Jahre die silberne Ehrennadel überreichen, Christina Sprißler und Denise Rühle die goldene für 30 Jahre aktives Musizieren, Reiner Hofheinz und Thomas Butzke für 40 Jahre und Thomas Kuhn, Thomas Schwarz und Winfried Frank gar für 50 Jahre. Zudem gab es für Karin Melcher die Sonderehrennadel "Zehn Jahre Dirigententätigkeit". Eine überaus besondere Ehrung erhielt Bernd Schell: der Bund Deutscher Blasmusikverbände zeichnete ihn für sein "Leben im Dienst der Musik" mit der diamantenen Ehrennadel in Gold für 70 Jahre unermüdliches musikalisches Engagement aus.

"Harley Driver Südwest" als Unterstützung

Es wäre nicht die Feuerwehrkapelle, wenn sie für ihr musikalisches Auftreten nicht einige Überraschungen parat gehalten hätte. Zum einen, überhaupt als Blasorchester ein reines Rockkonzert zu wagen. Dafür gab es kernige Band-Unterstützung von Janina Fleischmann am E-Bass, Valentin Traunfelder an der E-Gitarre, Marcel Hofheinz (Percussion/Keyboard) und Sascha Widmann (Gesang), der auch versiert und eloquent durchs Programm führte. Und dann, nach der Eröffnung – einer modernen Version von Richard Strauss "Zarathustra" -, die eigentliche Überraschung: bevor die Kapelle "Born to be Wild" und "Highway to Hell" anstimmte, knatterten mit viel PS und noch mehr Getöse die "Harley Driver Südwest" inklusive Dirigent Jürgen Knam quer durch die Zuschauerreihen und platzierten sich stolz direkt vor der Bühne. 

Rockige Nummern und sanfte Balladen

Ein gelungener Rahmen also für die rockigen Nummern, die das Orchester mit viel Begeisterung auflegte. Und die Begeisterung sprang sofort auf die Zuhörer über: sie klatschen, wiegten sich im Rhythmus, sangen mit, klopften den Takt, zückten die Handylampen - ganz so, wie es sich für ein "echtes" Rockkonzert gehört. Natürlich standen auch Balladen auf dem Programm: sensationell interpretierte Sänger Sascha Widmann Purple Rain und Sound of Silence.

"Hey Jude" mit 70 Jahren Erfahrung

Das Publikum war begeistert, gab frenetischen Beifall und die Kapelle zog bei den Zugaben noch mal alle Register mit Hells Bells (AC/DC) und der legendären Beatlesnummer "Hey Jude", die in Jöhlingen der für 70 Jahre geehrte Bernd Schell als Solist am Saxophon so schön wie kein anderer darbieten kann. Der Sonntag und Montag des Speyerer Hoffestes stand dann ganz im Zeichen von Hocketse mit Blasmusik: Orchester und Vereine aus dem Gäu wie Berghausen, Wössingen, Bauerbach und Weingarten gaben sich ein musikalisches Stelldichein. Aber auch die jüngsten Nachwuchsmusiker durften sich mit ihrer Bläserklasse Walzbachtal präsentieren.