Zifferblätter in der Region
Wem die Turmuhr schlägt

Kleine Kirche - Große Uhr im Dürrenbüchig
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Untenstehender Bericht ist ursprünglich aus der Zeit vor dem Auftreten des Corona-Virus. Auch mit dem aktuellen, schrecklichen Krieg in der Ukraine hat 2019  kaum jemand gerechnet. So sind inzwischen die Uhrzeiten oft von einem Glockenlauten, zunächst für die Opfer der Pandemie und nun auch für Frieden in der Ukraine, begleitet.

 Bretten und Region (wb) Heutzutage sind sie eher ein Blickfang, an dem das Auge hängen bleibt, als das, was vor gar nicht so langer Zeit ihre Aufgabe war. Die Rede ist von Kirchturmuhren, die über Jahrhunderte zu den wenigen Zeitmessern gehörten. Unterstützt vom Klang der Glocken waren sie einst für Stadt- und Landbewohner eine wichtige Orientierungshilfe.

Das hat sich inzwischen gründlich geändert. Uhren in höchster Präzision sind heute allgegenwärtig. Ob am Arm, PC, Smartphone, Büro oder an und in öffentlichen Gebäuden, die Zeit ist überall präsent.
Trotz alledem haben die Turmuhren ihren Charme nicht verloren. Es gibt von ihnen erstaunliche Erscheinungsformen, nicht zuletzt auch in unserer Region. Dazu sollen hier ein paar wenige Beispiele genannt werden.

Schon bei der Farbgebung und Gestaltung hat man sich große Mühe gegeben. So ähneln sich die Ziffernblätter in Dürrenbüchig und in Rinklingen zumindest einmal farblich. Ein Grünblau bis Blau wird umrahmt von einem schwarzen Kreis mit goldenen Zeigern und Ziffern. Während diese in Dürrenbüchig römisch sind, hat man in Rinklingen die arabische Form gewählt. An beiden Kirchtürmen sind die Uhren an allen Seiten installiert. Bei der Stiftskirche in Bretten und der evangelischen Kirche Wössingen besteht die Grundfarbe eher aus Rottönen. Und während man in Wössingen auf der Nordseite auf das Zifferblatt verzichtete, hat man am Turm der evangelischen Kirche Gondelsheim nur zwei angebracht und diese kurioserweise im rechten Winkel zueinander. Zentral an der Frontseite von zwei Türmen eingerahmt ist die Uhr der evangelischen Kirche Zaisenhausen angebracht.

Zu jeder Uhr gehört natürlich auch ein Geläut. So hängen die ältesten Glocken der Region in Kleinsteinbach und Eisingen. Die Eisinger Cyriakus-Glocke versieht, wie bereits an anderer Stelle berichtet, schon seit 1493 ihren Dienst. Noch älter ist die Michaelsglocke in Kleinsteinbach von 1468, die bereits im Kloster Frauenalb läutete. Erstaunlich auch, dass die größte Glocke Baden-Württembergs nicht etwa im Ulmer Münster hängt, sondern in der Christuskirche in Karlsruhe, nahe dem Mühlburger Tor. Die dortige Friedensglocke wiegt stattliche 9.130 Kilogramm und wer sie schon einmal gehört hat, war sicherlich beeindruckt.

Interessant auch, dass die größte Turmuhr der Welt aus der näheren Gegend stammt. Sie wurde 2013 in Calw gebaut. Mit Zifferblättern von 43 Metern Durchmesser hat sie gewaltige Ausmaße. Sie ist damit größer als die meisten Kirchen hierzulande. Aber Größe ist ja bekanntlich nicht alles. Sie ist am derzeit dritthöchsten Gebäude weltweit, in 400 Metern Höhe an einem Hotelturm in Mekka installiert.

Autor:

Werner Binder aus Region

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