Betriebe im Südwesten spüren Corona beim Krankenstand

Die Betriebe in Baden-Württemberg spüren laut einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter größeren Industrie-Unternehmen bereits die steigenden Corona-Zahlen beim Krankenstand.  | Foto: wladimir1804 - stock.adobe.com
  • Die Betriebe in Baden-Württemberg spüren laut einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter größeren Industrie-Unternehmen bereits die steigenden Corona-Zahlen beim Krankenstand.
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Stuttgart (dpa/lsw) Die Betriebe in Baden-Württemberg spüren laut einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter größeren Industrie-Unternehmen bereits die steigenden Corona-Zahlen beim Krankenstand. Bislang scheint dieser demnach noch nicht übermäßig hoch zu sein, doch vereinzelt führt er bereits zu Problemen.

"Wir haben Kapazitätsprobleme in einigen Bereichen"

Bei der unter anderem für ihre Dübel bekannten Unternehmensgruppe Fischer aus Waldachtal (Landkreis Freudenstadt) war der Krankenstand im ersten Halbjahr 2022 mit 4,9 Prozent fast zwei Prozentpunkte höher als im Vorjahreszeitraum. "Corona macht unserer Einschätzung nach einen Großteil der Erkrankungen und Ausfälle aus", erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Marc-Sven Mengis. In den administrativen Bereichen arbeiteten Mitarbeitende bei milden Verläufen oft mobil. In der Produktion allerdings sei das nicht möglich. "Wir haben Kapazitätsprobleme in einigen Bereichen", sagte Mengis. Ferienjobber und Zeitarbeiter sollen diese überbrücken.

Mehr Kranke nach der Urlaubszeit?

Der Autozulieferer PWO aus Oberkirch (Ortenaukreis) verzeichnet dieser Tage einen ähnlichen Krankenstand wie im Juli 2021. Im Vergleich zu 2020 und 2019 sei das aber knapp ein Drittel mehr, erklärte eine Sprecherin. "Ein erheblicher Teil unserer Krankenquote ist auf Covid zurückzuführen." An einzelnen sogenannten Engpassmaschinen werde die Fertigung besonders sorgfältig gesteuert. Nach der Urlaubszeit rechnet das Unternehmen mit einem Anstieg des Krankenstandes. Orientiert an der Krankenquote soll dann ein abgestufter Maßnahmenplan greifen.

Remote-Arbeit soll Arbeit dennoch ermöglichen

Der Industriedienstleister Bilfinger und der Pharmagroßhändler Phoenix aus Mannheim sowie der Technologiekonzern und Autozulieferer Bosch aus Gerlingen (Kreis Ludwigsburg) verzeichnen nach Angaben von Pressestellen nur geringfügig höhere Krankenstände. Die Entwicklung der Fallzahlen bei Mercedes-Benz entspreche laut einer Sprecherin derzeit etwa der bundesweiten beziehungsweise regionalen Entwicklung. Aktuell lasse sich eine sichtbare Anzahl an Covid-Erkrankungen beobachten, teilte ein Sprecher von HeidelbergCement mit. "Wir erleben aber keine übermäßig hohen Ausfallzahlen. Gerade unter den Büro-Angestellten ist die Lage durch Remote-Arbeit gut in den Griff zu bekommen." Unter Remote-Arbeit ist Beschäftigung außerhalb des Büros, zum Beispiel daheim, zu verstehen.

"Mensch, wie wird das denn, wenn es wieder kühler wird?"

Ähnlich klingt es beim Tunnelbohrmaschinenbauer Herrenknecht aus Schwanau (Ortenaukreis). Bis dato seien die Ausfälle wegen Corona nicht dramatisch und ohne Folgen für die weltweiten Projekte, teilte eine Sprecherin mit. Sollte es der Pandemieverlauf nötig machen, würden wieder Maßnahmen wie verbindliche Maskenpflicht, striktere Abstandsregeln und Impfangebote eingeführt. Beim Handelskonzern Würth aus Künzelsau (Hohenlohekreis) gebe es einen leicht erhöhten Krankenstand, sagte Firmenchef Robert Friedmann. Aktuell bereite ihm das noch keine Sorge, nur insofern, dass er sich frage: "Mensch, wie wird das denn, wenn es wieder kühler wird?" Sollte der Krankenstand spürbar steigen, werde Würth "natürlich wieder zurückkehren zur Maskenpflicht".

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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