Gemeinderat stimmte Vereinbarung mit katholischer Kirchengemeinde in Flehingen zu
Der Neubau des katholischen Kindergartens rückt näher

Der katholische Kindergarten soll abgerissen und neu gebaut werden. Dabei wird der im Bild rechte Teil vorgezogen und verdrängt einen Teil Zeil des heutigen Außengeländes. | Foto: bea
4Bilder
  • Der katholische Kindergarten soll abgerissen und neu gebaut werden. Dabei wird der im Bild rechte Teil vorgezogen und verdrängt einen Teil Zeil des heutigen Außengeländes.
  • Foto: bea
  • hochgeladen von Beatrix Drescher

Oberderdingen (bea) Mit 22 Ja-Stimmen hat der Gemeinderat am Dienstag, 23. Juni, einer Vereinbarung mit der katholischen Kirchengemeinde Sickingen zugestimmt. Hintergrund ist der Neubau des katholischen Kindergartens neben der St. Laurentiuskirche in Flehingen. 

Neubau für 2,89 Million Euro abzüglich Fördermittel

In der Vereinbarung ist vorgesehen, dass die Gemeinde Oberderdingen 90 Prozent der Gesamtkosten von 2,89 Million Euro trägt. Davon könnten jedoch Fördermittel von Bund und Land abgezogen werden, sagte Bürgermeister Thomas Nowitzki. Der Bund habe kürzlich einen Corona-Fond, das Krippeninvestitionsprogramm, in Höhe von einer Milliarde Euro aufgestellt. Über die Verteilung der Gelder müssten Bund und Länder  noch verhandeln. Danach stünde die Aufteilung der Gelder an die Regierungsbezirke an.  Auf diese Fördergelder sollte man warten und die damit verbundene zeitliche Verzögerung in Kauf nehmen, sagte Nowitzki. 

Ruheraum in alter Kegelbahn der Schlossgartenhalle möglich

Zu den Baukosten müssten noch die Kosten für die Interimslösung hinzugerechnet werden. Diese soll in der Schlossgartenhalle umgesetzt werden. Zusätzlich soll die derzeitige Gruppenanzahl von 2,5 auf drei Gruppen aufgestockt werden. "Bei einer verstärkten Nachfrage für die Ganztagsbetreuung würden wir noch einen Ruheraum benötigen", sagte Nowitzki. Dieser könnte im ehemaligen Kegelraum umgesetzt werden. In diesem Fall würden sich die geplanzen Kosten von 65.000 Euro um rund 5.000 Euro erhöhen, so der Schultes.

Laufzeit ist noch streitig

Der größte Dissens im Vertrag mit dem Träger sei derzeit die Frage der Laufzeit. „Wir wollen eine Laufzeit von 50 Jahren, denn dann haben wir die Förderung abgeschrieben“, so Nowitzki. Durch die Kirche würde lediglich eine Laufzeit von 25 Jahren genehmigt. Daher müsse für den Vertrag noch eine Formulierung gefunden werden, damit im Fall einer Kündigung nach 25 Jahren die Gemeinde das Gebäude weitere 25 Jahre nutzen könne, erklärte Nowitzki. Notfalls müsse der Gemeinde Oberderdingen zugestanden werden, dass der Betrieb auch mit einem anderen Träger für weitere 25 Jahre in dem Gebäude weitergeführt werden könne. Andernfalls würde der Neubau des Kindergartens den Haushalt in Oberderdingen mit bis zu 60.000 Euro pro Jahr belasten. Das sei von keiner Seite gewünscht.

Einsparpotential in Höhe von rund 180.000 Euro möglich

Den Architekten hatte die Gemeinde dazu aufgefordert das mögliche Einsparpotential des Neubaus aufzuzeigen. Durch verschiedene Maßnahmen könnte die Gemeinde laut Architekt bis zu 180.000 Euro einsparen. Darüber hinaus sah Nowitzki die Möglichkeit bei Verhandlungen mit dem Architekten weitere Gelder in Höhe eines fünfstelligen Betrags einzusparen.

Breiter Spielflur für die Kinder

Die indes vorgelegten, neuen Planung für den Neubau des Kindergartens sehen zwischen den Gruppenräumen und den Sanitärräumen, der Küche und dem Büro der Kindergartenleiterin einen breiten Flur vor. Dieser könnte somit als Spielflur für die Kinder genutzt werden. Dafür wurden die zuletzt genannten Räume direkt an die Kirchenwand verlegt. Das sei vorteilhafter für den Kindergarten, sagte Nowitzki. Da das Denkmalamt den Planungen nicht zustimmte, bei denen der niedrige Teil des Gebäudes über die äußeren Grenzen der Kirche hinaus in den Freigelände ragte, werde lediglich der höhere Teil verlängert und verdrängt somit einen Teil des Außengeländes.

Keine Photovoltaikanlage für Kindergartendach

Die vorgelegte Planung sei mit dem Amt für Denkmalpflege abgesprochen. Der Idee eine Photovoltaikanlage auf das Dach des Kindergartens zu setzen stimmte die Denkmalbehörde grundsätzlich zu. Allerdings würden die Vorschriften die Anlage nicht mehr rentabel machen, sagte Nowitzki.

Planungen mit Amt für Denkmalpflege abgesprochen

Wichtig sei es den Bauantrag noch vor der Sommerpause einzureichen. Die Genehmigung dauere etwa drei Monate, sagte Nowitzki. Im August oder September könne man mit Interimslösung beginnen. Je nachdem wie lange die Entscheidungsfindung bezüglich der Bezuschussung von Bund und Ländern dauere, könne es sein, dass in diesem Jahr nur mit dem Abriß des alten Gebäudes begonnen werden könne und mit dem Neubau bis zum Frühjahr 2021 gewartet werden müsse. Das hänge nun von den Entschlüssen von Bund und Land ab.

Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

19 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Aktuelle Sonderthemen

Weihnachtsmärkte im Kraichgau

Diese Woche mit dem Weihnachtsmarkt auf dem Rotenbergerhof in Ruit

Jetzt Leserreporter werden
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.