Denkmalgeschütztes Gebäude in Flehingen
Ehemalige Güterhalle soll zu Kindergarten umgebaut werden
Oberderdingen-Flehingen (kuna) Die ehemalige Güterhalle in der Bahnhofstraße in Flehingen soll zu einem Kindergarten umgebaut werden. Damit will die Gemeinde Oberderdingen dem Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder über drei Jahre nachkommen. Die Entwürfe präsentierte der Architekt Günther Meerwarth dem Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause.
Historische Struktur bewahren
Die ehemalige Güterhalle befindet sich im Besitz der Gemeinde und wurde laut Bürgermeister Thomas Nowitzki gemeinsam mit dem Bahnhof Flehingen von der Deutschen Bahn erworben. Geplant sei, die Halle in das künftige Sanierungsgebiet „Sickingen“ aufzunehmen. Bei einem Vor-Ort-Termin sei er positiv überrascht gewesen, erinnerte sich Nowitzki, denn im Innenraum der Halle gebe es keine Stützen. Meerwarth ergänzte, dass es sich um ein „solides Sandsteingebäude“ handle, das aus der Zeit um 1870/80 stammt. Die Räume im Entwurf habe er so aufgeteilt, dass die historische Struktur weitgehend belassen werde. Anders als bei dem Fachwerkhaus in der Hauptstraße 35, das ebenfalls zu einem Kindergarten umgebaut werden soll, habe es bei dem geplanten Umbau der Güterhalle keine weiteren Konflikte mit dem Amt für Denkmalschutz gegeben.
Anbau an östlicher Seite
An der östlichen Seite werde das Gebäude einen Anbau erhalten, durch den der Zugang in den Kindergarten erfolgt, so Meerwarth. Da die Güterhalle etwa einen Meter über dem Straßenniveau liegt, müsse der Eingang über eine Treppe erfolgen, die ins Innere des Anbaus verlegt werden soll. Im neuen Gebäudeteil sollen außerdem Räume für Personal und Technik untergebracht werden sowie ein Personal- und ein Behinderten-WC. Einen barrierefreien Zugang werde der Kindergarten durch eine Rampe erhalten. Die bestehende Rampe an der Straßenseite solle wiederum entfernt werden, womit sich der Gehweg bis zu den Parkplätzen verlängern ließe.
Außenbereich mit 415 Quadratmetern
Im Inneren der Güterhalle erhält der Kindergarten laut Entwurf einen großen Gemeinschaftsraum, an den sich jeweils zwei Gruppenräume angliedern. In Richtung Flehinger Bahnhof soll ein Außenbereich mit einer Fläche von 415 Quadratmetern entstehen. Bei einer Abstimmung mit der Bundesbahn habe es die Forderung gegeben, in Richtung der Gleise eine Schutzmauer zu errichten, erläuterte Meerwarth. Auch der Dachvorsprung der Güterhalle müsse an der Rückseite des Gebäudes zurückgebaut werden. Wie Nowitzki erklärte, habe die Bahn den barrierefreien Umbau des Flehinger Bahnhofes ab 2024 im Visier, ab 2027 solle zudem eine Elektrifizierung von Gleis vier erfolgen.
Weitere Untersuchungen stehen noch aus
Aus den Reihen des Gemeinderates schlossen sich an die Ausführungen von Meerwarth und Nowitzki noch einige Fragen an. So informierte der Architekt auf Nachfrage von Michael Blankenhorn (FWV), dass bislang noch keine Prüfung des Untergrundes auf Schadstoffe erfolgt sei. Auch die Ergebnisse aus erschütterungstechnischen Messungen durch Gleis vier, wie Markus Müßig (SPD) wissen wollte, würden derzeit noch nicht vorliegen, so Nowitzki. Auf die Frage von Reinhard Schiek (UBO), ob der Bürgermeister vorhabe, „Gott und die Welt anzusiedeln“, erwiderte Nowitzki, dass die Gemeinde mit dem Umbau der Güterhalle auf vorhandene Bedarfe reagieren würde und es sich aus Sicht der Verwaltung um eine „gute und vernünftige Lösung“ handle. Der Gemeinderat stimmte der Entwurfsplanung schließlich bei einer Enthaltung von Schiek zu.
Autor:Kathrin Kuna aus Bretten |
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