Susanne Eisenmann zu Masern-Impfung
Kultusministerin unterstützt Pläne für Masern-Impfpflicht

Stuttgart (dpa/lsw) Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) unterstützt die Pläne von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) für eine Impflicht gegen Masern. "Es ist wichtig, dass unsere Schülerinnen und Schüler gegen Masern geimpft sind", betonte sie am Montag in Stuttgart. Es bestehe Handlungsbedarf. Die Umsetzung dieser Pflicht müsse aber noch im Detail geklärt werden. "Denn nicht nur die Pflicht, sondern auch der Umgang mit Kindern ohne Impfschutz muss maßvoll und umsetzbar sein." Zu dieser Frage erwarte sie noch weitere Vorschläge.

Petition gegen Impflicht mit 70.000 Unterschriften

Spahn will Masern-Impfungen für Kita- und Schulkinder mit Geldstrafen von bis zu 2500 Euro und einem Ausschluss vom Kita-Besuch durchsetzen. Wer in Kita oder Schule neu aufgenommen werde, müsse ab 2020 die Impfung nachweisen. Kritik kam hingegen vom Verein "Ärzte für individuelle Impfentscheidung", dessen Petition an den Bundestag gegen eine Impflicht fast 70.000 Unterzeichner zählt. Dessen Vorsitzender, der Heidelberger Kinder- und Jugendarzt Michael Friedl, nannte Spahns Vorgehen undemokratisch und entmündigend. Das Risiko an den Folgen einer Impfung zu sterben sei größer als das, an der Krankheit selbst zu sterben. Vielmehr müssten Eltern zu einer eigenverantwortlichen Entscheidung befähigt werden, die in jedem Fall Respekt verdiene.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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