Bürgermeisterwahl in Knittlingen
Timo Steinhilper wirft seinen Hut in den Ring

Knittlingen (ger) Im Knittlinger Bürgermeister-Wahlkampf werden die Karten neu gemischt: Nachdem Bürgermeister Heinz-Peter Hopp überraschend angekündigt hat, doch nicht für eine vierte Amtszeit zur Verfügung zu stehen (wir berichteten), hat Timo Steinhilper mitgeteilt, dass er kandidieren werde. Der 39-Jährige fungiert seit 2019 ehrenamtlich als Ortsvorsteher von Freudenstein-Hohenklingen, sitzt seit 2014 dort auch für die SPD im Ortschaftsrat und seit 2015 im Knittlinger Gemeinderat. Er lebt mit seiner Frau in Hohenklingen und hat zwei Kinder im Alter von zwölf und 14 Jahren. Aufgewachsen ist er in Diefenbach. Hauptberuflich ist der Diplom-Verwaltungswirt seit 2018 Bauamtsleiter in Maulbronn, zuvor hatte er sieben Jahre in Bönnigheim (Kreis Ludwigsburg) das Amt für Ordnung, Kultur, Jugend und Soziales geleitet.

"Ich bin ein Homo kommunalpoliticus"

„Durch meine Tätigkeiten habe ich Erfahrungen auf allen Feldern der Kommunalpolitik“, betont er im Gespräch mit Brettener Woche/kraichgau.news. „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und bin ein Homo kommunalpoliticus durch und durch.“ Er habe eine gute Expertise und könne damit den Bürgerinnen und Bürgern vieles bieten. So wisse er gut Bescheid, was in der Fauststadt anstehe: Der Schulbereich müsse sich durch den Ganztagesanspruch an den Grundschulen entwickeln, an der Grundschule in Freudenstein sei auch baulich etwas zu tun. Die Kindergärten müsse man ebenfalls in den Blick nehmen: „Die Kita-Plätze sind lediglich auf Kante genäht.“ In Absprache mit den Trägern müsse die Gemeinde dringend eine Strategie erarbeiten.

Neumo-Areal ist „Riesenchance mit Entwicklungspotential“

Dann sei die weitere Bauland-Entwicklung vorrangig, auch in den Stadtteilen. Viele junge Familien würden gerne in der Gemeinde bleiben, könnten das aber mangels Baugrundes nicht. Das Neumo-Areal sieht Steinhilper als „Riesenchance mit Entwicklungspotential“, wolle aber die Befürchtungen der Anwohner ernst nehmen. „Das Quartier könnte fast noch einen Stadtteil bilden, es könnte innovativer, auch im energetischen Bereich, sein. Da möchte ich noch mal genau hinschauen.“ So hätte er auch das Gebiet an der Friedensstraße, wo schon der Bebauungsplan auf den Weg gebracht ist, gerne verdichteter und im Hinblick auf die Wärmeversorgung ökologischer gehabt.

Festhalle darf nur noch von 30 Personen benutzt werden

Besonders am Herzen liegt Steinhilper die Innenstadt mit dem Sanierungsgebiet um die Kelter. „Hier muss bald entschieden werden, wie es mit der Kelter konkret weitergeht“, sagt er. Zumal Veranstaltungsräume in Knittlingen gerade sehr knapp würden. Das Steinhaus ist aus Brandschutzgründen derzeit gesperrt, durch den Erwerb der Braunschen Scheune nebenan könnte es aber zeitnah eine Lösung geben. Die Festhalle darf nur noch von 30 Personen benutzt werden, auch hier müssen Verwaltung und Gemeinderat zeitnah über weitere Schritte entscheiden. Die Sporthalle gegenüber der Schule sei in seinen Augen erhaltenswert.

"SPD als Wertefundament"

Im Blick hat er auch den Ortsteil Kleinvillars, der seit dem Ausscheiden des Gemeinderats Martin Blank, für den Steinhilper selbst nachrückte, keinen Vertreter mehr im Gremium hat. „Die Einbindung der Stadtteile muss institutionalisiert werden, da gibt die Kommunalverfassung definitiv was her“, so Steinhilper. Auf alle Fälle seien regelmäßige Sprechzeiten in Kleinvillars ein Weg. Dass er seit über 20 Jahren SPD-Mitglied ist, ist für ihn kein Hemmschuh. „Das ist mein Wertefundament, aber ich werde kein SPD-Bürgermeister sein“, betont er. Mit Hopp habe er ein professionelles Arbeitsklima, als Ortsvorsteher und damit „Ehrenbeamter“ der Verwaltung habe er aber nicht gegen ihn antreten wollen. In den nächsten Wochen möchte Steinhilper intensiv mit den Bürgern das Gespräch suchen. „Ich kenne mich gut aus, aber bestimmt gibt es auch noch Ecken, die ich nicht so im Blick habe.“

Mehr dazu lesen Sie auf unserer Themenseite Bürgermeisterwahl Knittlingen.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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