Wolfgang Weber als Vorsitzender des DGB-Kreisverbands Karlsruhe Land im Amt bestätigt
Der Deutsche Gewerkschaftsbund Kreisverband Karlsruhe Land hat sich neu konstituiert. Zum ehrenamtlichen Vorsitzenden wurde Wolfgang Weber von ver.di Mittelbaden/Nordschwarzwald gewählt und als sein Stellvertreter Dieter Behringer von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).
Karlsruhe/Region (pm) Der Deutsche Gewerkschaftsbund Kreisverband Karlsruhe Land hat sich neu konstituiert. Rund 82.000 Mitglieder, die in den 8 Gewerkschaften vertreten sind, umfasst der DGB-Kreisverband Karlsruhe Land mit dem Stadtverband Karlsruhe. Zum ehrenamtlichen Vorsitzenden wurde Wolfgang Weber von ver.di Mittelbaden / Nordschwarzwald und als sein Stellvertreter Dieter Behringer von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft gewählt.
Schutz von Arbeitnehmerrechten
„Wir wollen die Mitglieder der DGB Gewerkschaften vertreten und uns einmischen, wenn es um Arbeitnehmerfragen geht. Wir freuen uns darauf, mit unseren Kolleginnen und Kollegen im Vorstand zusammenzuarbeiten“, erklären Weber und Behringer. Die Vorstandsmitglieder und Gewerkschaftsvertreter sind die gesellschaftspolitische Kraft zum Schutz von Arbeitnehmerrechten auf der örtlichen Ebene. Im Jahr 2018 stehen die Betriebsratswahlen der Gewerkschaften in Karlsruhe und Karlsruhe Land sowie die Tarifauseinandersetzungen im Mittelpunkt. Eingeläutet seien die Themen bereits.
Für weltoffene und tolerante Gesellschaft
Ein weiteres Thema, dessen sich der DGB-Kreisverband angenommen hat, steht unter dem Slogan „Kein Platz für Fremdenfeindlichkeit und rechtspopulistische Parteien“. In Karlsruhe und Umland zeige sich immer wieder, dass die Rechtsextremen hier einen Platz für ihre hetzerischen Parolen suchen. Der DGB-Kreisverband Karlsruhe Land wird dagegen unnachgiebig seinen Protest zum Ausdruck bringen. Auch die AfD auf Bundesebene hat seit ihrer Gründung mehrere Wandlungen in ihrer politischen Ausrichtung durchlaufen. Eine deutliche Radikalisierung nach rechts ist zwischenzeitlich klar und mit dem Einzug in den Bundestag wird sich die Debatte verschärfen. Führende Mitglieder der AfD äußern immer wieder dumpfe nationalistische, menschenverachtende und europafeindliche Hetzparolen, so der DGB. „Ob in Bruchsal, Ettlingen oder in Karlsruhe, uns ist es wichtig, ein Zeichen für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft zu setzen und Rechtsextremismus sowie rechtspopulistischen Parteien mit inhaltlichen Argumenten entgegen zu treten“, erklärt der DGB-Vorsitzende Weber.
Chancen der Digitalisierung nutzen, Risiken minimieren
Der Landkreis Karlsruhe sei Teil der Technologie-Region und müsse sich auf die Veränderung der digitalen Arbeitswelt einstellen, so der DGB. „Seit mehr als zwei Jahren diskutieren wir über die Arbeit der Zukunft, über das Internet der Dinge, Crowdworking und Big Data. Die digitale Vernetzung zwischen Fabriken und Dienstleistungen, Energieversorgung unsere Städte und Gemeinden im Landkreis Karlsruhe, all das werten wir als Gewerkschaften weder als gut noch schlecht“, erklärt DGB-Vize Behringer. Einerseits biete Digitalisierung neue, hochwertige Arbeitsplätze, anderseits könne sie zur Rationalisierung und zum Abbau von Arbeitsplätzen, zur Kontrolle und Überwachung sowie zur Verschärfung des Leistungsdrucks genutzt werden, äußert Behringer seine Bedenken. „Deshalb ist es für den DGB wichtig, die Chancen zu nutzen und die Risiken zu minimieren. Die Digitalisierung muss als einen Prozess zu verstehen sein, der von Menschen gemacht - und in dem Gute Arbeit gestaltet wird“, erklärt der DGB-Vorsitzende Weber. Dazu gehören Erfolgsfaktoren wie Tarifbindung und Mitbestimmung für Qualifizierung, Flexibilität und Datenschutz, so die Gewerkschafter.
Kein Schritt zurück bei Schwarz-Gelb-Grün
Bundespolitisch fordert der DGB-Kreisverband, bei den beginnenden Koalitionsverhandlungen von Schwarz-Gelb-Grün keinen Schritt zurück zu machen. „Wir brauchen keine Koalition für Besserverdienende. Wir brauchen den Einstieg in die Bürgerversicherung, einen sozialen Arbeitsmarkt, den Mindestlohn ohne Ausnahmen und auch deutlich höher als bisher. Und: Wir wollen eine sichere Rente, von der man im Alter existenzsichernd leben kann“, erklärt der DGB-Kreisvorsitzende Wolfgang Weber. Der DGB habe zu den entscheidenden sozial- und wirtschaftspolitischen Fragen ausgearbeitete und praxistaugliche Konzepte im Angebot. Wenn von einer angehenden Regierung wenig dazu zu erwarten sei, so gewinnen die Gewerkschaften als wichtigster Partner für Arbeitnehmerrechte mehr Gewicht, erklären die Gewerkschafter. „Vereinbarungen der künftigen Jamaika-Koalition wie zum Beispiel die Diskussion um die Abschaffung der Dokumentationspflicht beim Mindestlohn, werden wir hier in der Region Karlsruhe dann zu spüren bekommen“, sagt der DGB-Vize Behringer und verweist auf die Schwarzarbeit in verschiedenen Branchen.
Zurück zur paritätischen Krankenversicherung
Mit aller Kraft werde der DGB und seine Gewerkschaften sich weiterhin für die Rückkehr zur paritätischen Krankenversicherung, zu gleichen Beiträgen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, einsetzen, heißt es. Es sei höchste Zeit, diese sozialpolitische Fehlentscheidung und Ungerechtigkeit zu korrigieren. Gemeinsam werden sich der DGB und seine Gewerkschaften für die gewerkschaftspolitischen Ziele engagieren; als starke Organisation für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Landkreis Karlsruhe, aber auch mit dem Blick auf die Bundespolitik.
Wer ist im DGB-Kreisverband?
Mitglieder des DGB-Kreisverbandes Karlsruhe Land sind: Wolfgang Weber (ver.di), Angelika Jähn (ver.di), Margreth Lindenberg (IGM), Dirk Becker (IGM), Dieter Behringer (GEW), Jens-Björn Arndt (GEW), Martin Schlegel (NGG), Saskia Haas (NGG), Ingrid Hipp (EVG), Regina Pohla (EVG), Andreas Behringer (ver.di Jugend) und Susanne Nittel, hauptamtliche Regionssekretärin DGB. Der Kollege Rainer Wacker (IGM) schied aus dem DGB-Kreisverband aus.
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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