Lieber spät als nie: Initiative „Zukunftsstarter“ der Agentur für Arbeit verhilft zu Berufsabschluss
(ik) Die Initiative „Zukunftsstarter“ unterstützt junge Erwachsene dabei, einen Berufsabschluss nachzuholen.
Fachkräfte sind der Motor einer gesunden wirtschaftlichen Entwicklung, genießen einen deutlich höheren Schutz gegen Arbeitslosigkeit und verdienen mehr.
Ohne Ausbildung öfter arbeitslos
Aktuell gibt es im Agenturbezirk Karlsruhe-Rastatt, zu dem auch die Region rund um Bretten gehört, rund 2.170 Arbeitslose im Alter zwischen 25 und 35 Jahren ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Dabei sind bei den jungen Menschen, die Grundsicherung beziehen, mehr ohne abgeschlossene Ausbildung als bei denen, die Arbeitslosengeld 1 erhalten. Bei den jungen Arbeitslosen, die in den Jobcentern betreut werden, haben 59,7 Prozent keine Ausbildung. Bei den Kunden der Arbeitsagentur liegt der Anteil bei 20,2 Prozent. Aus welchen Gründen auch immer eine Ausbildung in jungen Jahren nicht gelungen ist, eine existenzsichernde dauerhafte Integration in den Arbeitsmarkt bleibt diesem Personenkreis oft verwehrt.
Chance für junge Erwachsene ohne berufliche Ausbildung
Mit der Initiative „Zukunftsstarter“ will die Arbeitsagentur gemeinsam mit den vier Jobcentern im Bezirk Karlsruhe-Rastatt insbesondere junge Erwachsene ohne berufliche Ausbildung motivieren und ihnen damit die Möglichkeit auf einen qualifizierten Abschluss eröffnen.
„Zum einen, weil diese Menschen noch ein Erwerbsleben von 30 bis 40 Jahren vor sich haben, und zum anderen brauchen wir jeden, weil die Wirtschaft verstärkt nach Fachkräften sucht“, sagt Ingo Zenkner, Leiter der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt. „Die Unterstützung der Initiative ist von großer Bedeutung für die Arbeitnehmer und Arbeitgeber in der Region.“ Eine abgeschlossene Berufsausbildung eröffnet ganz neue - auch langfristige - Chancen und ist die beste Absicherung gegen Arbeitslosigkeit.
Unterstützung und Motivation durch Fachkräfte von Arbeitsagentur und Jobcenter
Es ist natürlich nicht einfach, als junger Erwachsener mit deutlich jüngeren Auszubildenden zur Berufsschule zu gehen und einen Neustart zu wagen. Auch die finanzielle Förderung muss individuell analysiert und maßgeschneidert werden. Deshalb ist die persönliche Unterstützung und Motivation durch die Fachkräfte der Arbeitsagentur und der Jobcenter von großer Bedeutung für die Bewerbungsphase und auch während der Ausbildung.
Appell an Arbeitgeber
Eine ganz wichtige Rolle bei der Erstausbildung junger Erwachsener spielen die Arbeitgeber. „Bis jetzt suchen die Unternehmen für ihre Ausbildungsplätze in erster Linie Schulabgänger“, sagt Zenkner und fährt fort: „Aber insbesondere Betriebe, die bisher den richtigen Auszubildenden noch nicht gefunden haben, möchte ich ermutigen, ihren Blickwinkel zu erweitern. Wer sich als Erwachsener für eine Ausbildung entscheidet, ist in der Regel hoch motiviert. Außerdem verfügt er über mehr Lebenserfahrung und Wissen als ein jugendlicher Bewerber.“ Mit der Initiative „Zukunftsstarter“ setzen die Kooperationspartner - das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), die Bundesagentur für Arbeit (BA) - das erfolgreiche Vorgängerprogramm „AusBILDUNG wird was - Spätstarter gesucht“ mit verstärktem Engagement unter neuem Namen fort.
Initiative „Zukunftsstarter“ auf einen Blick
An wen richtet sich das Programm?
Das Zukunftsstarter-Programm fördert junge Menschen zwischen 25 und 35 Jahren ohne Berufsausbildung.
Wer kann gefördert werden?
1.gering qualifizierte Arbeitslose sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ohne Berufsabschluss
2.gering qualifizierte Arbeitslose sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Berufsabschluss, wenn sie seit mindestens vier Jahren eine an- oder ungelernte Tätigkeit verrichten und ihre erlernte Tätigkeit nicht mehr ausüben
3.Berufsrückkehrende beziehungsweise Wiedereinsteigende
Was wird gefördert?
1.Qualifizierungen (Teilzeit oder Vollzeit), die auf einen anerkannten Berufsabschluss ausgerichtet sind:
2.Umschulungen, die – vorrangig in einem Ausbildungsbetrieb – zu einem anerkannten Berufsabschluss führen
3.Lehrgänge zur Vorbereitung auf die Externenprüfung
4.berufsanschlussfähige Teilqualifikationen
5.Maßnahmen zum Erwerb von Grundkompetenzen
Wer hilft weiter?
Wer die Chance nutzen möchte, seine Perspektiven am Arbeitsmarkt durch eine Qualifizierung zu steigern, sollte sich mit seiner Vermittlungsfachkraft in der Arbeitsagentur oder im Jobcenter in Verbindung setzen. Dort gibt es auch nähere Informationen zu möglichen finanziellen Leistungen.
Interessierte Arbeitgeber können sich direkt an ihren persönlichen Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service wenden oder die kostenfreie Servicenummer: 0800/4 5555 20 anrufen.
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Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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