Übung: Katastrophe auf dem Fußballplatz

Fast 50 Helfer arbeiteten Hand in Hand beim Übungs-Großeinsatz auf dem Fußballplatz in Büchig.
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In Büchenau wurde jetzt der Einschlag eines Blitzes bei einem Jugendspiel und die Katastrophenlage danach geübt.

BRUCHSAL-BÜCHENAU (kk/ger) Die B-Jugend des FSV Bruchsal-Büchenau führt 2:0 gegen die Gastmannschaft, da zieht vom Kraichgau her ein Gewitter auf. Ehe der Schiedsrichter auch nur auf den Gedanken kommt, das Fußballspiel abzupfeifen, schlägt auf dem Fußballplatz ein Blitz ein, und über ein Dutzend der Jugendspieler sinken zu Boden … Dieses Szenario hatten sich die Verantwortlichen des DRK-Ortsvereins Büchenau für einen Großeinsatz der DRK-Schnelleinsatzgruppe „Bruchsal Mitte“ ausgedacht. Das DRK Büchenau feiert heuer sein 60jähriges Jubiläum und wurde vom Unterkreis Bruchsal mit der Planung der Übung betraut.

Einsatzkräfte aus neun Gemeinden

Zurück auf den Fußballplatz: Ein Zuschauer hat die Notrufnummer gewählt. Die Notrufzentrale löst sofort Großalarm für die DRK Schnelleinsatzgruppe „Bruchsal Mitte“ aus. Blitzeinschläge können aufgrund ihrer hohen Stromstärke (bis zu 20.000 Ampere) schwere Schäden im menschlichen Körper, der zu einem Gutteil aus Flüssigkeit besteht, verursachen. Der Alarmierung folgend, machen sich Einsatzkräfte aus Bruchsal, Untergrombach, Obergrombach, Helmsheim, Heidelsheim, Karlsdorf-Neuthard, Forst, Hambrücken und natürlich Büchenau auf den Weg zum Fußballplatz.

Moderne Einsatzkriterien: Modulbildung

Gemäß der modernen Einsatzkriterien des DRK werden bei einem Großeinsatz so genannte „Module“ gebildet, von denen jedes eine spezielle Funktion in der Rettungskette ausübt. Die Bereitschaften sind jeweils auf ein oder mehrere Module eingeübt. Nach der ersten Inaugenscheinnahme durch einen Notarzt werden die Verletzten vom Modul „Erstversorgung“ noch an Ort und Stelle versorgt, und – je nach Transportfähigkeit – zu einem so genannten „Patientensammelplatz“ gebracht, wo das Modul „Betreuung“ in Aktion tritt. Die Angehörigen des Betreuungs-Moduls haben in kurzer Zeit mehrere Zelte für die Verletzten aufgestellt. Auf die „Betreuung“ folgt das Leistungsmodul „Transport“. Die Patienten werden – je nach Verletzungsgrad – sitzend oder liegend in die umliegenden Krankenhäuser transportiert. Die Bereitschaften verfügen über voll ausgestattete Krankentransportwagen, die bis zu vier verletzte Patienten aufnehmen können.

50 Helfer arbeiten Hand in Hand

Für die anwesenden Zuschauer – das DRK Büchenau hatte die Bevölkerung eingeladen – lief die Übung mit den etwa 50 Helfern wie am Schnürchen ab. Auch Ortsvorsteherin Marika Kramer, die Bürgermeister Thomas Ackermann (Hambrücken) und Rainer Gsell (Forst) sowie Kreisvorsitzender Heribert Rech vom DRK-Kreisverband Karlsruhe e.V. zeigten sich beeindruckt. Gerade die Nähe der vielbefahrenen Autobahn, die das Zuständigkeitsgebiet der Schnelleinsatzgruppe „Bruchsal-Mitte“ durchschneidet, birgt die Gefahr in sich, dass es eines Tages zum Ernstfall kommt, der alle Einsatzkräfte fordert.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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