Sanierung des Bronnerbaus am MGB
Sorge um steigende Kosten bei den nächsten Bauabschnitten
Bretten (kuna) Nach rund einem Jahr ist es endlich so weit: Der erste Bauabschnitt der Sanierung des Melanchthon-Gymnasiums in Bretten ist fertiggestellt. Nachdem die Abbrucharbeiten des Bronnerbaus im Mai 2021 begonnen wurden, sind nun die beiden unteren Ebenen bereit für den Schulbetrieb. Freuen können sich die Schüler und Lehrkräfte über einen neuen Ankommensbereich, über die neue Mensa sowie im unteren Teil über eine Turnhalle mit Umkleiden und einen Probenraum für die Musikschüler des Gymnasiums.
Herausfordernde Umstrukturierung
Bei der Sanierung des Bronnerbaus handelt es sich laut Oberbürgermeister Martin Wolff um das derzeit „größte Bauprojekt der Stadt“. Die beiden unteren Ebenen seien nun in einen „Neubauzustand“ zurückversetzt und damit auch das Zeichen einer „zeitgemäßen und modernen Schule“, so Wolff weiter. Im Zuge der Bauarbeiten wurde der Bestand aber nicht nur renoviert. Durch Wandöffnungen und Durchbrüche kam es auch zu einer Neuanordnung der Räume und des Treppenhauses. „Das war eine statische Herausforderung“, meint Peter Kloos von der ausführenden Firma Niemann & Hesselschwerdt Bauunternehmung aus Bad Rappenau. Die Schüler erwartet nun ein neues Treppenhaus, das die unteren Ebenen miteinander verbindet sowie ein offener Ankommensbereich, der durch die Verlegung der ursprünglichen Fluchttreppe geschaffen werden konnte.
Helle lichtdurchflutete Räume
Schulleiterin Elke Bender zeigt sich begeistert über den offenen Charakter der Mensa und des Aufenthaltsraums. Durch die hellen und lichtdurchfluteten Räume sei es gelungen, „weg vom Souterrain-Gefühl zu kommen“, so Bender. Sie berichtet außerdem davon, dass die Mensa, die nun nach zwei Jahren wieder geöffnet ist, von den Schülern sehr gut angenommen werde. Sie sollen hier die Möglichkeit erhalten, zweimal in der Woche ein warmes Mittagessen zu bekommen. Zusätzlich konnte gewährleistet werden, dass die Geräusche in diesem Bereich gedämmt werden und somit auch bei lauten Gesprächen eine angenehme Raumatmosphäre herrscht.
"Man hat das Optimale aus den Räumlichkeiten gemacht"
Im untersten Geschoss befinden sich eine Turnhalle sowie ein Probenraum für die Schüler des Musikprofils. Ein Hauptproblem in der Turnhalle bestand in der geringen Deckenhöhe von etwa zweieinhalb Metern, die die Installation einer Lüftung erschwert habe, berichtet Kloos. Deshalb habe man nun auf „vier bis fünf Lüftungsgeräte“ zurückgegriffen. Die Kletterwand, die bislang noch nicht angebracht ist, sei außerdem auf die gegenüberliegende Seite verlegt worden, erklärt Bender. Zusätzlich gibt es insgesamt sechs Basketball-Körbe. „Etwas viele“, meint Bender, aber dadurch sei nun auch möglich, dass neben dem Basketball spielen auch einzelne Übungen zu Wurftechniken im Sportunterricht durchgeführt werden können. Durch diese Lösungen „habe man das Optimale aus den Räumlichkeiten gemacht“, schließt sie ab. Neben der Turnhalle wurden auch die Umkleiden und Sanitäranlagen auf den neuesten Stand gebracht. Die Duschen seien vorher viel zu groß gewesen, erklärt Kloos. Diese habe man nun bedarfsgerecht verkleinert.
Zweifel beim Proberaum
Statt wie vorher zwei Probenräume umfasst das untere Geschoss nur noch einen Probenraum. Der andere Raum wird für die Haustechnik genutzt. Der Proberaum könne entweder für den Profilunterricht, aber auch für den normalen Unterricht genutzt werden, erklärt Bender. Man habe hier bereits Schallschutzmaßnahmen umgesetzt, die die Geräusche der Musikschüler abfangen sollen. Die Schulleiterin zeigt sich dennoch zweifelnd und erklärt auch im Hinblick auf den Boden, dass die Schule sich an dieser Stelle lieber „etwas Textiles“ gewünscht hätte. Zudem zweifelt sie daran, dass die Lärmmaßnahmen ausreichend sein werden.
Drei weitere Bauabschnitte stehen noch an
Insgesamt beliefen sich die Kosten für den ersten Bauabschnitt auf 3,5 Millionen Euro. Damit hätte man „ganz im Zeit- und Kostenrahmen“ gebaut, erklärt Bürgermeister Michael Nöltner. Für die weiteren drei Bauabschnitte, die auf die Schule noch zukommen werden, mache sich die Stadt allerdings Sorgen um die Preise, erklärt er. Das sei aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen im Bausegment der Fall. Im Hinblick auf den erfolgreichen ersten Bauabschnitt betont Nöltner, die Schule befinde sich immer noch „mitten in der Baustelle“. Und dies wird noch mindestens ein Jahr bestehen bleiben.
Autor:Kathrin Kuna aus Bretten |
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