Interview mit Achim Lechner, ehrenamtliches Mitglied eines mobilen Impfteams
"Alle sind froh, dass endlich etwas passiert"

Achim Lechner | Foto: privat

Region (ger) Achim Lechner ist Dienststellenleiter des Diakonischen Werks in Bretten und ehrenamtlich als Rettungsassistent Mitglied eines mobilen Impfteams der Malteser. Mobile Impfteams werden von allen Hilfsorganisationen gestellt, die hierbei auch eng zusammenarbeiten. Ein Team ist in der Regel zu viert unterwegs und besteht aus einem Arzt, einem Rettungsassistenten, Notfallsanitäter oder Rettungssanitäter sowie zwei ausgebildeten Sanitätshelfern. In Alten- und Pflegeheimen impfen die Impfteams die Bewohner*innen und das Personal mit den zugelassenen Impfstoffen gegen Covid-19. Die Teams der Malteser rücken derzeit vom Zentralen Impfzentrum in Karlsruhe sowie vom Kreisimpfzentrum in Bruchsal-Heidelsheim aus. Das Team, bei dem Achim Lechner dabei ist, ist im ganzen südlichen Regierungsbezirk zwischen Freudenstadt und Karlsruhe, vom Enzkreis bis Rastatt tätig. Von den mobilen Impfteams der Hilfsorganisationen im Bereich des südlichen Regierungsbezirks Karlsruhe wurden seit Impfstart 6293 Dosen verimpft.

Bevor Sie zum Impfen ausrücken können, was ist im Vorfeld von Seiten der Pflegeheime vorbereitet worden?
Die Pflegeheime bekommen umfangreiche Unterlagen per E-Mail zugesandt, die sie für jeden Bewohner und jede Bewohnerin ausfüllen müssen. Darin sind alle Informationen über die Impfung enthalten und es werden Risiken wie Allergien und Vorerkrankungen abgefragt. Sobald die Heime dies und die Impfbereitschaft der Bewohner*innen und Angestellten abgefragt haben, melden sie sich impfbereit.

Wie läuft die Impfung ab? Wer übernimmt bei Ihnen im Team welche Aufgabe?
Das Impfteam kümmert sich sowohl um die Impfung selbst, als auch um das Verwaltungstechnische. Es muss genau dokumentiert werden, wer wann mit welchem Impfstoff geimpft wird, Impfbescheinigungen müssen ausgefüllt werden. Der Impfstoff muss vorbereitet werden, er ist sehr empfindlich, das heißt, bei der Handhabung muss man vorsichtig sein, und nach der Entnahme aus der Kühlbox muss er innerhalb von sechs Stunden verimpft worden sein. Das Impfen übernehmen nur der Arzt und der Rettungsassistent oder Notfallsanitäter.

Wie werden Sie von den Bewohner*innen und den Angestellten empfangen?
Die Leute freuen sich, wenn wir kommen. In manchen Heimen sind sie schon förmlich Spalier gestanden. Es herrscht immer eine positive Stimmung unter den Senioren. Es sind ja alle froh, dass endlich etwas passiert, das der Pandemie etwas entgegensetzt. Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass sich die meisten impfen lassen, auch beim Personal. Es kommt schon vor, dass kritisch nachgefragt wird. Dann klärt der Arzt gut auf und meistens lassen sich auch diese Personen dann impfen.

Kommt es vor, dass Impfstoff übrig bleibt?
Nein. Bevor wir die Fläschchen aus der Kühlbox entnehmen, wird genau berechnet, wie viel Dosen wir benötigen, so dass am Ende kein angebrochenes Fläschchen mit Impfstoff übrig bleibt.
Die Fragen stellte Redakteurin Katrin Gerweck.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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