Sonst ruhiger Start in 2022
Krawalle in Stuttgart
Stuttgart (dpa/lsw) Zum Jahreswechsel ist es im Südwesten aus Sicht der Polizei überwiegend friedlich geblieben. «Sogar an manchen Sommernächten hatten wir mehr zu tun», teilte ein Sprecher am Samstagmorgen mit. In Stuttgart jedoch kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Partygängern und Polizisten. Kurz vor dem Jahreswechsel seien zunehmend Menschen zum Schlossplatz geströmt, dieser wurde vorübergehend abgesperrt, wie die Polizei in einer vorläufigen Bilanz mitteilte. An den Absperrungen hätten junge und aggressive Männer in Richtung der Beamten gedrängt, einige hätten Böller auf Polizisten geworfen.
Auseinandersetzungen zwischen Partygängern und Polizisten in Stuttgart
Die Beamten gingen nach eigenen Angaben mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die Menge vor. Ein Polizist habe ein Knalltrauma erlitten, zwei weitere Beamte seien bei körperlichen Angriffen leicht verletzt worden. Unter den Partygängern hat es nach Angaben der Polizei keine Verletzten gegeben. Nach 1 Uhr sei es in der Innenstadt deutlich ruhiger geworden.
Vom Nachmittag bis in die Nacht hinein seien mehrere Hundert Beamte der Polizei und der Stadt im Einsatz gewesen, um die Corona-Schutzmaßnahmen durchzusetzen und «alkoholbedingte Gruppengewalt in der Stadtmitte» zu verhindern, wie es im Polizeibericht heißt. Gegen 17 Uhr hätten sich schon etwa 150 Leute am Schlossplatz versammelt gehabt. Als die Polizei diese auf das dortige Ansammlungsverbot aufmerksam gemacht habe, seien diese aber in kleineren Gruppen abgezogen. Auch im Verlaufe des Abends hätten Angesprochene zumeist die Anweisungen der Polizei befolgt. Gegen Mitternacht dann habe sich die Situation jedoch zugespitzt.
Feuerwehr löschte viele Kleinbrände
Beim Polizeipräsidium Offenburg gingen in der Silvesternacht fast 260 Notrufe ein, die Kräfte rückten zu etwa 200 Einsätzen aus. Feuerwehrleute löschte viele Kleinbrände. Vereinzelt kam es zu Schlägereien. Dennoch zog die Polizei dort eine positive Bilanz. Die Polizei Karlsruhe zeigte rund 250 Verstöße gegen die Alkohol-, Böller- und Verweilverbote an.
In den restlichen Landesteilen des Südwestens hingegen verlief der Jahreswechsel weitgehend friedlich. Die Feuerwehr in Freiburg spricht von einem «ruhigen Jahreswechsel». An Silvester stand die Feuerwehr mit verstärkten Kräften bereit. Wegen der ruhigen Lage konnten am frühen Samstagmorgen einige Feuerwehrleute, die als Bereitschaft da waren, wieder gehen. Feuerwehr und Rettungsdienst rückten zu etwa 44 Einsätzen aus, zu Notfällen mit Alkoholvergiftungen, Stürzen, Brüchen und kleineren Bränden. Auch die Feuerwehren in Karlsruhe und Stuttgart sprachen von einem überschaubaren Jahreswechsel.
Vereinzelte Hecken- und Buschbrände wegen Feuerwerk
Laut der Polizei Ludwigsburg kam es «sehr vereinzelt zu alkoholbedingten Einsätzen und Streitigkeiten». Im Großen und Ganzen verlief Silvester gesittet. Vereinzelt kam es zu Hecken- und Buschbränden wegen Feuerwerk, wie die Polizei Heilbronn mitteilte. Zudem wurde ein Kleidercontainer in Brand gesteckt. Die Verursacher löschten das Feuer selbst. Größere Ansammlungen gab es dort nicht.
Strikte Vorgaben wegen hoher Corona-Zahlen
Wegen der weiterhin hohen Corona-Fallzahlen und der sich ausbreitenden Omikron-Variante galten an vielen Orten im Südwesten für den Jahreswechsel strikte Vorgaben. So durfte in der Landeshauptstadt innerhalb des Cityrings weder Alkohol getrunken noch Feuerwerk gezündet werden. Auch das Verweilen von Gruppen mit mehr als zehn Menschen in der Innenstadt war verboten. Die Landesregierung hatte zudem im ganzen Südwesten ein Verkaufsverbot von Feuerwerk verhängt.
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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