Ein Dorf im Zeitenwandel
Geschichte und Geschichten über Dürrenbüchig

Referent Gerhard Rinderspacher
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Bretten-Dürrenbüchig (wb) Am 14. Oktober fand in Dürrenbüchig ein Vortrag zur Geschichte des Ortes statt. Im Besonderen sollten die Gemeinsamkeiten zu Wössingen aufgezeigt werden. Die Ortsverwaltung hatte dazu eingeladen und dafür das Dorfgemeinschaftshaus zur Verfügung gestellt. Schon am Eingang gab man sich mit dem unvermeidlichen Hygienekonzept größte Mühe. So konnte, etwas verspätet, der Ortvorsteher Frank Kremser eine maximal mögliche Teilnehmerzahl begrüßen. Auch Brettens Bürgermeister Michael Nöltner, die Vorsitzenden des Heimatvereins Walzbachtals, Karl-Heinz Burgey und des Vereins für Stadt und Regionalgeschichte aus Bretten, Wolfgang Stoll, waren der Einladung gefolgt.

Zankapfel zwischen Markgrafen und Domstift Speyer

Einen sehr interessanten Bogen spannte der Referent Gerhard Rinderspacher von den Anfängen des Ortes und seiner Erstbesiedlung von Oberwössingen kommend, bis in die Gegenwart. Dabei beleuchtete er sowohl die politische Entwicklung, als auch das kirchliche Leben durch die Jahrhunderte. Es kamen viele, von Rinderspacher in mühevoller Kleinarbeit zusammengetragene Details zu Tage, die für die Zuhörer sicherlich neu waren. Mit alten Karten, Bildern und Texten wurde alles akribisch zeitlich zugeordnet. Beispielsweise war das Gemeindegebiet immer wieder umstrittener Zankapfel zwischen den Markgrafen von Baden Durlach und dem Domstift Speyer. Zeitweise wurden die Dorfbewohner, die früher noch Leibeigene waren, sogar namentlich in Badener und Speyrer aufgeteilt. Mit drei Lese-Einlagen aus niedergeschriebenen Anekdoten kamen weitere amüsante Geschichten ans Licht. So blieb der Vortag immer sehr kurzweilig und informativ.

Ein Plädoyer zum Abschluss

Zum Ende der Veranstaltung beklagte Rinderspacher einige falschen Informationen in offiziellen Veröffentlichungen über die Kirchengemeinde Dürrenbüchig. Dort ist an zwei Stellen sowohl von einer Fusion mit der Rinklinger Kirchengemeinde, als später auch mit der Diedelsheimer Kirchengemeinde die Rede. Beides wurde jedoch nie vollzogen. Derzeit gibt es lediglich einen gemeinsamen Pfarrer mit Diedelsheim. Da nach Meinung Rinderspachers der Sparzwang auch die Evangelische Landeskirche Baden treffen wird, empfiehlt er den Dürrenbüchigern das Heft des Handelns frühzeitig selbst in die Hand zu nehmen um zumindest mit zu entscheiden. So sollte man auch über die lange Verbindung zu Wössingens Kirche nachdenken.

Mit langanhaltendem Applaus für außergewöhnliche Einblicke in die Geschichte eines Dorfes endete diese gelungene Veranstaltung.

Autor:

Werner Binder aus Region

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