Europäisches Kulturerbe-Siegel
Maulbronn als Teil des Zusammenschlusses von Zisterzienser-Klosterlandschaften für lange Vorarbeit belohnt
Antwerpen/Maulbronn (red) Die Entscheidung der Europäischen Kommission ist gefallen: Wie die Pressestelle des Landratsamts Enzkreis mitteilt, wird der Zusammenschluss von 17 zisterziensischen Klosterlandschaften aus fünf europäischen Ländern, der unter dem Namen „Cisterscapes connecting Europe“ agiert, mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Zwei der treibenden Kräfte bei der Bewerbung waren die Stadt Maulbronn und der Enzkreis; koordiniert hat die Bewerbung der bayrische Landkreis Bamberg. In Antwerpen nahmen Maulbronns Bürgermeister Aaron Treut und Stadtarchivar Martin Ehlers an der Übergabefeier teil.
Fünf Jahre Vorarbeit
„Fünf Jahre intensive Vorarbeit werden mit dieser Auszeichnung belohnt“, sagt Treut freudestrahlend: „Ich bin stolz, dass unsere Region mit dem Kloster Maulbronn als eines der Highlights Teil dieser Gemeinschaft ist, die den Gedanken eines vereinten Europas verkörpert und hoffentlich verstärkt. Mein Dank gilt meinem Vorgänger Andreas Felchle, dem Team des Naturparks Stromberg-Heuchelberg und natürlich dem Landkreis Bamberg, allen voran Landrat Johann Kalb, der das Projekt initiiert und koordiniert hat.“
Länderübergreifendes, partnerschaftliches Projekt
Gerade in diesen krisengeschüttelten Zeiten sei die Anerkennung des länderübergreifenden, partnerschaftlichen Projektes durch die Europäische Union ein Lichtblick. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit unseren internationalen Partnern, mit unseren regionalen Partnergemeinden und dem Team des Naturparks Stromberg-Heuchelberg“, so Aaron Treut.
"Europa beginnt hier"
Auch die Erste Landesbeamtin des Enzkreises Dr. Hilde Neidhardt nennt ihren Vorgänger Wolfgang Herz „einen der regionalen Väter“ des jetzigen Erfolgs. Die Vize-Landrätin hebt den Anspruch von Cisterscapes hervor, die 17 dort zusammenarbeitenden Klosterlandschaften noch besser miteinander zu verbinden. „Europa beginnt hier“, zitiert sie den Slogan des Kulturerbe-Siegels und fügt hinzu: „Ich bin ein wenig stolz, dass es gelungen ist, eines der ältesten Netzwerke Europas für die Gegenwart zu aktivieren, und freue mich deshalb sehr über die Entscheidung der europäischen Kommission.“ Der Name „Cisterscapes“ ist zusammengezogen aus den englischen Wörtern „cistercians“ (Zisterzienser) und „landscape“ (Landschaft). Gemeint ist eine historische Kulturlandschaft zisterziensischer Prägung.
"Weg der Zisterzienser" verbindet Klöster
Die Europäische Union wählt alle zwei Jahre europäische Kulturdenkmale, Kulturlandschaften, kulturelle Stätten und Gedenkstätten für das Europäische Kulturerbe-Siegel (EKS) aus. Cisterscapes setzte bereits seit 2019 länderübergreifend Maßnahmen um, die die ehemaligen Zisterzienserlandschaften mit ihren einzigartigen Natur- und Kulturschätzen erfahrbar machen sollen. So verbindet der 6.400 Kilometer lange Fernwander-„Weg der Zisterzienser“ die Klöster miteinander. Der Orden der Zisterzienser steht seit seiner Gründung im Jahr 1098 für einen effizient agierenden Verbund, der sich in ganz Europa verbreitete und dessen Spuren noch heute in den Landschaften zu finden sind - in und um Maulbronn beispielsweise durch Weinberge, zahlreiche Seen und Teiche sowie ein ausgeklügeltes Grabensystem.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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