Neujahrsempfang der SPD Sulzfeld-Zaisenhausen
"Alle müssen an einem Strang ziehen"
Sulzfeld (wsh) „Die SPD hat ein bewegtes Jahr 2019 hinter sich und mit der Wahl von Saskia Esken und Norbert Walter- Borjans eine neue Parteispitze gewählt,“ erkärte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende aus Sulzfeld, Rolf Becker zu Beginn des Neujahrsempfangs der SPD Sulzfeld-Zaisenhausen am vergangenen Sonntag. Er ließ das kommunale Wahljahr noch einmal Revue passieren und erinnerte, dass auch dort die SPD in Sulzfeld Sitze verloren hat.
Grenke sprach zu Marktwirtschaft
Becker begrüßte neben zahlreichen Besuchern auch die Sulzfelder Bürgermeisterin Sarina Pfründer, Kreisrat und Alt-Bürgermeister Eberhard Roth sowie Kreisrat Volker Geisel im Bürgerhaus Sulzfeld. Als Gastredner konnte in diesem Jahr Wolfgang Grenke, Präsident der IHK Karlsruhe, gewonnen werden. Er referierte zum Thema „Fachkräfte und Bürokratie von einem zu wenig, vom anderen zu viel“. Grenke bekannte sich bei seinen Ausführungen zur sozialen Marktwirtschaft und meinte: „Bei gut funktionierenden Märkten entscheidet der Kunde aufgrund seiner Kaufkraft über das Angebot.“
"Alle müssen an einem Strang ziehen"
Allerdings wies er darauf hin, dass sich durch den Brexit und den von den USA entfachten Handelskrieg mit China die weltwirtschaftlichen Bedingungen geändert hätten. Eine gemeinsame Regulierung sei somit schwieriger geworden. Hinzu kämen die Änderungen, die der Klimawandel weltweit mit sich bringe. Globale Lieferketten änderten sich durch veränderte Wetterbedingungen und könnten mitunter Preissteigerungen der Waren nach sich ziehen. "Um die Zukunftsprobleme meistern zu können, müssen alle an einem Strang ziehen. Politik und Unternehmer müssen Mut haben, neue Wege zu gehen. Es muss ein modernes effizientes Energienetz geschaffen, Treibhausgase müssen verringert werden und die Wirtschaft muss Wünsche des Kunden durch ökologisches Handeln ökonomisch erfüllen", so Grenke.
IHK bei Anerkennung von ausländischen Schul- und Berufsausbildungen in der Pflicht
Der IHK-Präsident machte in seinen Ausführungen zudem deutlich, dass wirtschaftliches Handeln unbedingt für die Bürger transparent gemacht werden müsse. In seiner Rede stellte er auch die große Bedeutung von kleinen und mittleren Unternehmen für die Ausbildung von Fachkräften heraus. Gerade diese Unternehmen würden durch gesetzliche Änderungen mehr belastet als Großunternehmen. Der derzeitige Fachkräftemangel stelle aber für alle Firmen die größte Herausforderung dar. Gezielte Zuwanderung soll durch das Fachkräftezuwanderungsgesetz geschaffen werden. Hier sieht Grenke gerade auch die IHK in der Pflicht, die über die Anerkennung von ausländischen Schul- und Berufsausbildungen entscheidet. Wichtig sei es aber auch, junge Leute durch Ausbildungsmessen anzusprechen.
Abschließend lobte der IHK-Chef das System der dualen Ausbildung in Deutschland. "Gerade auch, weil in Baden-Württemberg das Schulsystem durchlässig ist und jederzeit Aufstiegsmöglichkeiten vorhanden sind. Dies wird in der Bevölkerung oftmals verkannt und viele sehen nur in der akademischen Ausbildung Chancen zum Berufsaufstieg." Einen weiteren Schwerpunkt sieht Grenke in der Weiterbildung.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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