„Ganz oder gar nicht“
Interview mit Kleinvillarser Kandidat für Amt des Ortsreferenten

Luis Burkhardt möchte Ortsreferent werden. | Foto: hk
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Knittlingen (hk) Im September kommt der Gemeinderat in Knittlingen nach der Sommerpause wieder zusammen. Dann findet auch die Wahl des Kleinvillarser Ortsreferenten statt. Der einzige Kandidat, Luis Burkhardt, spricht im Interview mit der Brettener Woche über die bevorstehende Wahl und über seine Ideen für Kleinvillars.

Was hat Sie dazu bewegt, sich als Kandidat für das Amt des Ortsreferenten aufzustellen?
Ich wollte mich in der kommunalen Politik engagieren und etwas für meine Gemeinde tun. Das Amt des Ortsreferenten schien mir dafür geeignet, daher habe ich mich beworben. Außerdem bin ich in der Region verwurzelt, genauso wie meine Familie: Mein Vater kommt aus Freudenstein und ist dort im Vorstand des Winzervereins, meine Mutter kommt aus Knittlingen, meine Oma aus Ruit und mein Opa aus Kleinvillars.

Hat Sie die Tatsache, dass sich sonst niemand beworben hat, enttäuscht?
Ja, ein wenig. Die Stelle war ja bereits seit einiger Zeit ausgeschrieben. Daher fand ich es schade, dass ich der einzige Kandidat bei der Einwohnerversammlung war und sich sonst niemand als Ortsreferent engagieren wollte. Das hat vielleicht auch gezeigt, dass das Interesse an diesem Amt gering ist.

Glauben Sie, das Interesse an einem Ortschaftsrat wäre größer gewesen?
Das kann ich nicht sagen, aber man muss bedenken: Ein Ortschaftsrat setzt sich aus sechs bis acht Personen zusammen. Im Moment haben wir Kleinvillarser nichts und es ist jetzt mal ein Anfang. Ich hätte es jedoch begrüßt, wenn der Gemeinderat als Entscheidungsorgan tatsächlich eine Wahl hätte treffen können. Jetzt gilt: Ganz oder gar nicht.

Warum hat sich Ihrer Meinung nach niemand anderes beworben?
Möglicherweise waren einige Personen aufgrund der Diskussionen im Vorfeld abgeschreckt.

Die Wahl zum Ortsreferenten findet im September statt. Wie werden Sie sich darauf vorbereiten?
Ich werde die Wahl gelassen angehen, mit der Hoffnung, dass ich gewählt werde. Die endgültige Entscheidung trifft dann der Gemeinderat. Ich freue mich jedenfalls schon darauf, im Geschehen zu sein und dass sich alle, was Kleinvillars betrifft, an mich wenden können – dann ganz offiziell.

Ihre Vorstellung bei der Einwohnerversammlung hat offenbar einen sympathischen Eindruck hinterlassen. Wie waren die Reaktionen aus Ihrem persönlichen Umfeld?
Durchweg positiv. Vor allem von vielen älteren Leuten habe ich positive Zustimmung bekommen. Es wurde mir alles Gute gewünscht und auch gesagt, dass es toll sei, dass jemand Junges frischen Wind reinbringt und sich engagiert. Aber auch Personen, die das Ortsreferenten-Modell ablehnen, haben mir dann alles Gute gewünscht und sich gefreut, dass ich das machen will. Von daher sehe ich alles recht guter Dinge.

Die Diskussion um den Ortsreferenten hat auch viel Kritik hervorgerufen. Wie versuchen Sie, diese Kritik nicht zu persönlich zu nehmen?
Die Kritik hat sich ja eigentlich nie gegen mich als Person gerichtet, von daher sehe ich das sehr gelassen und bin da eigentlich auch sehr aufgeschlossen. Und Kritik nehme ich gerne an, denn nur so wächst man und weiß, wenn man etwas falsch gemacht hat. Selbst wenn wir die unechte Teilortswahl wieder eingeführt hätten, hätten wir Kleinvillarser im Gemeinderat statt ehemals zwei Sitzen nur noch einen Sitz gehabt.
Letztendlich war das Ortsreferenten-Modell ein freiwilliges Angebot des Gemeinderates, von daher sehe ich das so, dass man die Chance nutzen muss. Es ist in jeder Hinsicht eine Verbesserung gegenüber dem Status quo.

Haben Sie vielleicht schon eine Idee für Kleinvillars, deren Umsetzung Sie sich gut vorstellen könnten?
In Ettlingen gibt es eine Art kleinen Fahrrad-Service-Platz, an dem Fahrräder aufgepumpt, Schläuche gekauft, der Reifendruck gemessen und Reifen gewechselt werden können. Diese Idee könnte auch für Kleinvillars und sogar Knittlingen, zum Beispiel im Bereich der Alten Feuerwache, wo viele eine Rast einlegen oder sich mit dem Rad etwas vom Bäcker holen, interessant sein.

Die Fragen stellte Brettener Woche-Redakteurin Havva Keskin.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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