BLANC & FISCHER Innovationspreis 2023
Würdigung herausragender Dissertationen

Jürgen Spitzer, Vorsitzender des KIT Freundeskreis und Fördergesellschaft, Tobias Schlagenhauf, Sara Claramunt,  Tobias Röddiger und Bernd Eckl, CEO der Blanc & Fischer Familienholding (von links) bei der Preisverleihung. | Foto: Blanc & Fischer Familienholding/Chiara Bellamoli
  • Jürgen Spitzer, Vorsitzender des KIT Freundeskreis und Fördergesellschaft, Tobias Schlagenhauf, Sara Claramunt, Tobias Röddiger und Bernd Eckl, CEO der Blanc & Fischer Familienholding (von links) bei der Preisverleihung.
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Karlsruhe/Oberderdingen (red) In Kooperation mit dem KIT Freundeskreis und Fördergesellschaft (KFG) ist am Montag, 27. November 2023, zum zweiten Mal der mit insgesamt 15.000 Euro dotierte Blanc & Fischer Innovationspreis verliehen worden. Das teilt die Pressestelle des Unternehmens mit.  „Wir zeichnen damit zukunftsweisende Dissertationen aus, deren Thematik jeweils besonderes Potenzial für einen erfolgreichen Transfer in die Praxis aufweist“, so Bernd Eckl, CEO der Blanc & Fischer Familienholding, bei der feierlichen Urkundenübergabe auf dem Campus Süd des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Für ihre anwendungsnahen Forschungsarbeiten erhalten Sara Claramunt,  Tobias Schlagenhauf und Tobias Röddiger jeweils 5.000 Euro.

Intelligente Kopfhörer

Kopfhörer, die mehr können als Laute übertragen – damit beschäftigt sich Röddigers Arbeit. Er entwickelte die Sensor-Plattform „OpenEarable“. Druck-, Beschleunigungs- oder Ultraschallsensoren werden hier in Kopfhörersystemen eingesetzt, unter anderem zum Messen der Atemfrequenz für Fitnessdiagnosen oder zum Erkennen von Husten zur Isolierung von Covid-19-Patienten. Die Lage am Ohr ermöglicht dabei den Zugriff auf Bioparameter, der vergleichbaren Technologien wie Smart Watches am Handgelenk verwehrt bleibt. Im Gegensatz zu bereits bestehenden Produkten ist „OpenEarable“ außerdem das erste intelligente System im Ohrbereich mit Open-Source-Software: Das heißt, auch andere Forscher können den zugrunde liegenden Quellcode einsehen, um darauf aufbauend weitere Anwendungen entwickeln zu können.

Verschleißprognosesystem für Kugelgewindetriebe

Predictive Maintenance, also die vorausschauende proaktive Wartung von Systemen und Anlagen auf Basis von Prozess- und Maschinendaten, reduziert Ausfallzeiten in der Produktion. Die zugrunde liegende Methode, das Maschinelle Lernen, gilt als Teilgebiet der Künstlichen Intelligenz. Tobias Schlagenhauf präsentiert in seiner Arbeit ein neuartiges Verschleißprognosesystem für Kugelgewindetriebe: Der Zustand dieser Werkzeugmaschinenkomponenten wird durch die Auswertung von Bilddateien überwacht. Konkret hat das System gelernt, wie Verschleiß aussieht und kann diesen nun zuverlässig auf anderen Kugelgewindetrieben erkennen.

3D-Druck bei Herstellung von Lebensmittelzusatzstoff

Polydextrose findet Verwendung als Zucker-Alternative, als Füllstoff und Feuchthaltemittel vor allem bei kalorienreduzierten Lebensmitteln. Ein neuartiger Herstellungsweg des Lebensmittelzusatzstoffs ist die chemische Synthese innerhalb mikrostrukturierter Reaktoren. Sara Claramunt präsentiert in ihrer Arbeit einen neuen Weg dieser Herstellung, der nicht nur energieeffizienter und klimafreundlicher ist, sondern auch die Produktqualität verbessert – durch den Einsatz 3D-gedruckter Komponenten: „Additiv gefertigte Strömungsleitelemente sorgen für eine höhere Reaktortemperatur, die wiederum zu höherer Produktausbeute führt. Zusätzlich spart man auf diesem Weg auch den bisher notwendigen Schritt einer Nebenproduktabtrennung.“ In Kooperation mit Industriepartnern ist die Lösung der Verfahrenstechnikerin zwischenzeitlich patentiert.

Patente als Indikatoren für Innovationskraft

Patente zählen auch zu den Indikatoren für Innovationskraft innerhalb der Blanc & Fischer-Gruppe: „Aktuell verfügen wir über 1.810 Patente in 582 Patentfamilien. Heute Lösungen entwickeln für die Anforderungen von morgen – so verstehen wir Innovation als Auftrag. Dazu weiten wir unseren Blick über unsere Unternehmensgruppen hinaus: Wir netzwerken mit wissenschaftlichen Institutionen, fördern Bildung und Forschung aus Überzeugung – in unseren Rollen als Ausbilder, Arbeitgeber, Forscher und Entwickler“, beschreibt Bernd Eckl die Motivation hinter der Preisverleihung.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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