ADFC Bretten fordert sicheren und komfortablen Radweg durch Bretten
Drei Lücken im Ost-West-Radweg vorhanden

Bürgermeister Michael Nöltner (rechts) erläutert den Verlauf der Ost-West-Fahrradachse durch Bretten. | Foto: bea
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  • Bürgermeister Michael Nöltner (rechts) erläutert den Verlauf der Ost-West-Fahrradachse durch Bretten.
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Bretten (bea) Dank E-Bikes und Pedelecs wechseln auch in Bretten immer mehr Menschen auf das Fahrrad als Verkehrsmittel ihrer Wahl. Um dem dadurch steigenden Platzbedarf von Radlern im Verkehrsraum gerecht zu werden, bedarf es allerdings einer guten Verkehrsplanung. Diese hat Cornelia Hausner, stellvertretende Amtsleiterin im Amt für Stadtentwicklung und Baurecht, laut Bürgermeister Michael Nöltner vorgelegt: ein Konzept für eine Radfahr-Trasse als Ost-West-Verbindung durch Bretten. Doch um das bereits im Juni von Oberbürgermeister Martin Wolff angekündigte Ziel "Fahrradstadt Bretten" umsetzen zu können, müssen entlang der Ost-West-Achse einige Baumaßnahmen erfolgen. Denn derzeit gibt es drei Lücken in der Trasse: der Radweg hinter dem Edith-Stein-Gymnasium (ESG), die Verbindungen zwischen Gottesackertor und dem ovalen Kreisel bei der Musikschule, sowie zwischen Brückenfeldstraße und Diedelsheim.

19 Vorschläge für sichere und gut befahrbare Radfahr-Trasse

Auf einer exklusiven Fahrradtour mit der Brettener Woche/kraichgau.news und Bürgermeister Nöltner hat der ADFC Bretten nun mehrere Vorschläge vorgebracht, um das Radfahrerlebnis in der Melanchthonstadt komfortabler und sicherer zu gestalten. Die Ortsgruppe hat sich vor rund einem Jahr gegründet. Stellvertretend für den ADFC nahmen Daniel Priem, Jutta Biehl-Herzfeld und Frank Merkel an der Radtour teil. Vom Rathaus brach die Gruppe in Richtung Knittlingen auf. Bereits an der Kreuzung Pforzheimer- und Friedrichstraße monierte Biehl-Herzfeld, dass in der ausgewiesenen Fahrradstraße oftmals Fahrzeuge auf dem Radweg neben dem dort ansässigen Bäcker parkten.

Fahrradabstellplätze statt Wildparken beim Bäcker

An dieser Stelle sollen Abstellanlagen für Fahrräder aufgestellt werden, kündigte Nöltner an. Allerdings müsse gewährleistet sein, dass Lkw in die Friedrichstraße einbiegen könnten. Außerdem sei an dieser Kreuzung nach dem Umbau der Pforzheimer Straße ohnehin geplant, einen Radweg entgegen der Fahrtrichtung als Verbindung zum Marktplatz einzurichten. So schließe sich auch eine Lücke in der Nord-Süd-Radtrasse. Derzeit könne man über die Pforzheimer Straße, Apothekergasse, Kaiserlindenweg, "Am Hagdorn" oder über die Hohkreuzstraße, Kupferhälde und den Grillplatz Gölshausen in Richtung Büchig fahren.

Kritik an Überfahrt des Breitenbachwegs

In der Saarstraße sprach Nöltner anschließend von der Fortführung des Radwegs beim ESG mit einer sechsprozentigen Steigung. Zusätzlich würden vom derzeitigen Fahrradabstellplatz des Gymnasiums rund 15 Plätze wegfallen. Des Weiteren werde der Radweg verbreitert und über die Böschung der Weißach gebaut. Die Überfahrt über den Breitenbachweg kritisierte Merkel, da dort besonders in den Morgenstunden, wenn die Kinder zur Schule fahren, „extrem viele Autos“ fahren würden. Auf dem Weg zurück gen Westen hielt die Gruppe "Am Gottesackertor". Dort hat die Stadt ein Haus erworben. Weitere Planungen stünden bislang noch nicht fest, doch könne der dort noch fehlende Radweg an dem gekauften Haus vorbeigeführt werden, so Nöltner.

Seedamm könnte Fahrradstraße werden

Auch wenn die Straße "Am Gottesackertor" eine wichtige Verbindung zum Stadtzentrum darstelle, sei deren Querung für Fahrradfahrer ebenso schwierig, wie die beim ESG, so Priem. Keinen großen Nachteil für Autofahrer würde eine mögliche Umwidmung der Straße "Am Seedamm" zur Fahrradstraße bedeuten, sagte Nöltner auf Nachfrage von Biehl-Herzfeld.

Alternativstrecke über Rinklinger Straße

Im weiteren Verlauf der Ost-West-Achse soll der Radweg über die Bahnhof- und Brückenfeldstraße, auf der der ADFC beidseitige Markierungen für Radfahrer fordert, künftig in Richtung Diedelsheim verlaufen. Eine Ausweichstrecke ohne starke Steigungen könne der Weg über die Rinklinger Straße sein, sagt Nöltner. Zum Anschluss an den bereits bestehenden Radweg in Diedelsheim ist die Durchfahrt ab der Brückenfeldstraße unter der Brücke der B35 geplant. An dieser Stelle könne außerdem der Anschluss eines Wohngebiets an das Naherholungsgebiet verwirklicht werden.

Keine "radlastigen" Maßnahmen

Doch der Bau des mindestens 2,5 Meter breiten Radwegs unter der Brücke müsse zunächst mit dem Regierungspräsidium, das für diese verantwortlich sei, abgeklärt werden. So könne aber der Anschluss an den geplanten Radweg nach Gondelsheim gelingen, so Nöltner. Da die Stadt in den vergangenen 40 Jahren für Autofahrer ausgebaut worden sei, könne man beim geplanten Umbau für Radler übrigens nicht von "radlastigen" Maßnahmen sprechen, betonte der Bürgermeister abschließend. Ebenfalls stellte er dem ADFC in Aussicht, dass dieser einen Vertreter in den Beirat zum Mobilitätskonzept entsenden könnte.

Autor:

Beatrix Drescher aus Bretten

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