Drei Etagen voller Geschichte
Heimatmuseum Heidelsheim im Stadttor vor 50 Jahren eröffnet

Viel zu bestaunen gibt es im Heimatmuseum Heidelsheim | Foto: Städtisches Museum
  • Viel zu bestaunen gibt es im Heimatmuseum Heidelsheim
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Bruchsal-Heidelsheim (kn) Ehemals zwischen Vorstadt und Altstadt stehend, befindet sich heute das alte Heidelsheimer Stadttor östlich des Marktplatzes des heutigen Bruchsaler Stadtteils. Bereits 1593 erbaut, wurde es 1774 erneuert und erscheint daher heute als barockes Zeugnis der Heidelsheimer Geschichte. Seit 1970 ist auf den drei Etagen dieses historischen Gebäudes das Heidelsheimer Heimatmuseum untergebracht. Einem alten Artikel, den die ehemalige Ortsvorsteherin Inge Schmidt aufbewahrt hat, ist zu entnehmen, dass bereits zum Heimattag 1952 eine Ausstellung besonderer Objekte der Ortsgeschichte im Rathaus eingerichtet wurde und 18 Jahre später an den heutigen Ort umzog.

Exponate aus den Heidelsheimer Haushalten

Reinhard Renn betreut die Sammlung als Nachfolger Erwin Kemmets bereits seit Anfang der 90er Jahre als Museumsleiter und führt auf Nachfrage gerne durch die einzelnen Stockwerke des Museums. Über die Jahrzehnte ist er mit dem Museum auf besondere Weise verbunden und freut sich über Interessierte, denen so die Heidelsheimer Geschichte nähergebracht werden kann. Die Exponate stammen aus einheimischen Haushalten, die altes landwirtschaftliches Gerät, Werkzeug oder Haushaltseinrichtung glücklicherweise nicht entsorgt, sondern dem Museum zur Verfügung gestellt haben. So erhielt das Museum beispielsweise kürzlich einen besonderen Neuzugang durch die Backform der jüdischen Familie Maier aus Heidelsheim. Kurz vor ihrer Deportation hat Ida Maier die Form bei der befreundeten Heidelsheimer Familie Pabst zurückgelassen, die sie gut aufbewahrt und nun dem Museum übergeben hat.

Horn des letzten Heidelsheimer Nachtwächters

Auf diese Weise dokumentiert die Ausstellung im Stadttor nicht nur Gegenstände aus vergangener Zeit, die heute kaum noch genutzt werden, sondern das Museum erzählt auch die Hintergründe einzelner Objekte und trägt dadurch dazu bei, dass die Geschichten und die damit verbundenen Menschen nicht in Vergessenheit geraten. Im ersten Stockwerk werden neugierige Besucher von alten landwirtschaftlichen Geräten aus dem Alltag früherer Zeiten in Heidelsheim erwartet, wie beispielsweise einer Honigschleuder, Flachsbrechen oder einer Nachbildung des Horns des letzten Heidelsheimer Nachtwächters.

Haushalt, Mode und Archäologie auf drei Etagen

In der folgenden Etage sind interessante Haushaltsutensilien wie beispielsweise getöpfertes Geschirr zu sehen. Außerdem präsentieren sich hier das alte Handwerk ebenso wie Relikte früherer Mode in Form eines Brautkleids von 1880 und feinen Kapotthüten. In der dritten Etage sind archäologische Funde vom Altenberg, Relikte der alten Martinskirche sowie Banknoten aus den Zeiten der Inflation nach dem Ersten Weltkrieg zu bestaunen.

Das Heimatmuseum Heidelsheim ist von März bis Oktober an jedem zweiten und vierten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, eine Spende wird dankbar entgegengenommen.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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