Kunst zum Mitnehmen rund um den Amthof in Oberderdingen
„Ist das Kunst – oder kann das weg?

Können die Straßenkunstaktion kaum erwarten (von links): Bürgermeister Thomas Nowitzki, Tom Rebel, Helga Essert-Lehn sowie Anita Kicherer und Ute Troyke-Immel vom "KulturDreieck". | Foto: hk
  • Können die Straßenkunstaktion kaum erwarten (von links): Bürgermeister Thomas Nowitzki, Tom Rebel, Helga Essert-Lehn sowie Anita Kicherer und Ute Troyke-Immel vom "KulturDreieck".
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Oberderdingen (hk) „Ist das Kunst – oder kann das weg?“, wird sich vielleicht jemand fragen, wenn er ab kommender Woche durch Oberderdingen schlendert und auf Straßen, an Gebäuden, Bäumen oder Straßenlaternen, ungewöhnliche oder auffallende Dinge entdeckt. Und in diesem Fall kann die Frage mit zweimal „Ja“ beantwortet werden. Denn der Verein KulturDreieck Oberderdingen veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Oberderdingen die Straßenkunstaktion „Eins234Eckstein“. In der Aktionswoche, die vom 19. bis 25. Juli stattfindet, soll ohne Ankündigung, Kunst in unterschiedlichster Art und Weise im Ortskern rund um den historischen Amthof auftauchen. Plakataufsteller geben einen Hinweis auf ein mögliches Kunstwerk in der Nähe. Fußgänger werden ausdrücklich aufgefordert, an der Kunstaktion teilzunehmen. Denn wer ein Kunstwerk entdeckt, darf es mitnehmen. An jedem Tag der Aktionswoche werden weitere Kunstwerke im Ortskern versteckt: In Mauernischen, an Laternen, an Fenstern oder alten Gemäuern, unter Treppen und sogar an vier Privathäusern. Die Kunstwerke sind mit einem Etikett versehen und signiert.

Ausdruck der Dankbarkeit

„Corona hat die Kultur verändert. Die Pandemie hat insbesondere die Kulturszene gebeutelt“, stellte Thomas Nowitzki, Bürgermeister in Oberderdingen, beim Pressegespräch zur Kunstaktion fest. Er sei deshalb froh darüber, dass kulturelle Aktivitäten langsam wieder zu neuem Leben erwachen. Helga Essert-Lehn, erste Vorsitzende des „KulturDreiecks“ und teilnehmende Künstlerin, erzählte, dass die erneute Absage der Oberderdinger Kulturtage in diesem Jahr, der Impuls war, etwas Neues auf die Beine zu stellen. „Es ist ein schwieriger Moment, wenn man den eigenen Kollegen absagen muss. Wir vom Vereinsvorstand wollten daher etwas für die Künstler tun“, erklärt sie. Die Künstler wiederum, so Essert-Lehn, hätten das Bedürfnis gehabt, den Bürgern für ihre Geduld und Durchhaltevermögen zu danken. Mit der Straßenkunstaktion soll also zum einen der Kunstszene eine Plattform geboten werden. Auf der anderen Seite soll die Aktion ein Ausdruck von Dankbarkeit für das gemeinsame Durchhalten sein.

Selfie ist erwünscht

Durch die versteckten Kunstwerke und Straßenkonzerten am 24. Und 25. Juli soll Kunst an mehreren Stellen in der Gemeinde lebendig werden – auch nachts. „Die Kunstwerke sollen ganz beiläufig und im Vorbeigehen entdeckt werden“, so Essert-Lehn. Ein paar der Kunstwerke würden aber auch ganz deutlich auf sich aufmerksam machen, wenn man auf sie zugehe. Da jeder teilnehmende Künstler viel Herzblut in seine Kunstwerke gesteckt habe, würden sich diese freuen, wenn sie erfahren, wo ihre Kunst ein Zuhause gefunden hat. Daher werden die Kunstfinder gebeten, sich mit einem Handybild, auf dem das Kunstwerk zu sehen ist, per Mail an kulturdreieck@oberderdingen.de zu melden. Die eingesendeten Fotos oder „Selfies“ sollen in eine Fotodokumentation einfließen.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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