Hochwasserschutz in Oberderdingen
Erhöhung und Neubau von Hochwasserrückhaltebecken

Das Hochwasserrückhaltebecken Humsterbach. | Foto: Michael Häffele
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Oberderdingen (kn) Nach vielen Jahren der Planung und Abstimmungsgesprächen mit übergeordneten Behörden liegen der Gemeinde Oberderdingen die genehmigten Planungen für die Erhöhung der drei Hochwasserrückhaltebecken Kohlbach, Kraichbach und Humsterbach sowie die Baugenehmigung für den Neubau des Hochwasserrückhaltebeckens Breitwiesen vor. Das hat die Gemeinde aktuell mitgeteilt. Ende Juni hatte der Gemeinderat einstimmig den Maßnahmen zugestimmt.

Becken Kraichbach wird um 40 Zentimeter erhöht

Am Hochwasserrückhaltebecken Kraichbach ist eine Erhöhung der vorhandenen Spundwand um 40 Zentimeter und eine neue Kalibrierung der Schiebereinstellung, um den Abfluss aus dem Becken sowie den Durchfluss durch den Ortsteil Flehingen konstant zu halten, geplant. Dadurch ergibt sich eine Erhöhung des Speichervolumens von bisher 64.000 auf 100.550 Kubikmeter. Die geschätzten Brutto-Gesamtkosten liegen bei 18.000 Euro. Die Betonschwelle und der Damm am Hochwasserrückhaltebecken Kohlbach werden um 50 Zentimeter erhöht. Dadurch vergrößert sich das Speichervolumen von bisher 34.350 auf 46.240 Kubikmeter. Die Brutto-Gesamtkosten für diese Maßnahme liegen bei 101.000 Euro. 

Brutto-Gesamtkosten liegen bei 607.500 Euro

Der vorhandene Drosselschlitz am Hochwasserrückhaltebecken Humsterbach soll zudem verschlossen und die Schwelle um 50 Zentimeter erhöht werden. Der Schieber werde überdies nachjustiert, so die Gemeinde. Dadurch ergebe sich eine Erhöhung des Stauvolumens von 69.770 auf 102.760 Kubikmeter. Die Brutto-Gesamtkosten für diese Maßnahme liegen bei 14.000 Euro. Durch den Neubau des Hochwasserrückhaltebeckens Breitwiesen könne darüber hinaus ein Stauraum von 24.900 Kubikmeter geschaffen werden. Zusammen mit dieser Maßnahme erfolgt der Ringschluss für die Wasserleitung von der Weinstraße mit der Hagenfeldstraße. Die Brutto-Gesamtkosten für die Hochwasserschutzmaßnahme liegen bei 607.500 Euro zuzüglich der Gutachterkosten von 63.029 Euro. Die Gemeinde Oberderdingen erhält insgesamt Fördermittel in Höhe von 458.000 Euro für die Erhöhung der Hochwasserrückhaltebecken. Geplant ist, dass Ende des Jahres 2022 die Vergabe der Maßnahmen stattfindet, so dass im Frühjahr 2023 mit dem Bau begonnen werden kann.

Klimafaktor bei Maßnahmen eingerechnet

Ohne den Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens in Oberderdingen würden zukünftig weitere Schäden durch Überflutungen entstehen, heißt es von Seiten der Gemeinde. Nachdem 2003 Teile des Ortsteils Flehingen bis zu 60 Zentimeter unter Wasser standen, wurden die drei Hochwasserrückhaltebecken Kohlbach, Kraichbach und Humsterbach für ein 100-jähriges Hochwasser geplant und gebaut. Diese Becken verhinderten laut Gemeinde, dass es bei den Starkregenfällen 2013 wieder zu Überflutungen kam, und sie waren ausreichend, um Überflutungen zu verhindern, obwohl es sich bei den Regenereignissen um ein 150-jähriges Regenereignis handelte. 2014 begannen die Planungen für die Erhöhung aller Becken. Bei den Bemessungen für die Stauzielerhöhungen habe man jetzt den Klimafaktor mit eingerechnet, da die Häufigkeit der Starkregenereignisse und die Intensität in den letzten Jahren stark zugenommen hätten, so die Verwaltung.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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