Mit Hybrid-Anwendungen lassen sich Lärm- und Abgasemissionen in Städten von Bussen und Nutzfahrzeugen senken
(TRD/MID) Wer an verkehrsreiche Innenstädte denkt, hat bei der einen oder anderen wahrscheinlich eine gewaltige Dunstglocke vor Augen. Ob nun Umweltplaketten oder schrittweise eingeführte Dieselfahrverbote – die Luftqualität wird auch nach dem Richterspruch in Leipzig nicht so schnell besser, wie die Verantwortlichen es gern hätten.
Und auch wenn in naher Zukunft die Pkw sauberer werden, gibt es ja noch weitere Verkehrsteilnehmer, wie Nutzfahrzeuge und Busse die sich im Großstadt-Stopp-and-Go-Verkehr durch die verkehrsreichen Straßen drängen und Abgase im Stauverkehr in die Umwelt pusten. Ein Grund mehr, die Elektrifizierung von eben jenen Nutzfahrzeugen zu forcieren, denkt man sich daher bei den verantwortlichen Nutzfahrzeugeprofis von ZF und treibt dies mit einem breiten Produkt- und Leistungsportfolio voran.
„Viele Nutzfahrzeuge mit begrenzten täglichen Fahrleistungen könnten heute schon rein elektrisch betrieben werden“, antwortet Fredrik Staedtler, bei ZF verantwortlich für die Division Nutzfahrzeugtechnik. In vielen Mega-Cities in Europa und Asien, in denen bereits heute strenge Abgasvorschriften gelten, ist es sogar unabdingbar. Zudem werden Fahrzeuge im Flotteneinsatz oft im so genannten „Return-to-base“-Betrieb eingesetzt: Lieferfahrzeuge und Busse kehren über Nacht auf den Betriebshof oder in das Depot zurück und könnten dort problemlos aufgeladen werden.
Dabei liegen die Schwerpunkte in rein elektrischen Antriebslösungen für Stadtfahrzeuge sowie in Hybridanwendungen für den Einsatz im Fernverkehr. Die neuesten Entwicklungen sind ein rein elektrischer Zentralantrieb, der sich in verschiedenen Bus-Anwendungen, aber auch im Verteiler-Lkw im innerstädtischen Bereich einsetzen lässt, sowie ein radnaher E-Antrieb für schwere Verteiler-Lkw. Letzterer ist erstmals im Konzept des Urban eTruck von Mercedes-Benz vorgestellt worden und basiert auf einer Technologie, die in der Elektroportalachse AVE 130 für Stadtbusse bereits Anwendung findet.
Im Bereich der schweren Lkw zeigt ZF Hybridlösungen, wie zum Beispiel das TraXon Hybrid, bei dem eine elektrische Maschine zwischen Verbrennungsmotor und Getriebe untergebracht ist. Der Vorteil: Auch bei einem 40-Tonner lassen sich dank des Parallelhybrid alle Hybridfunktionalitäten umsetzen. Des Weiteren lässt sich das Hybridmodul im Generatorbetrieb auch in die Stromversorg weiterer Aggregate einbinden, wie es etwa bei Kühltransporten der Fall wäre. Die gleichen Vorteile kann der Antrieb im Übrigen auch bei Reisebussen ausspielen.
Um die Lärm- und Abgasemissionen in Städten noch weiter zu senken, bietet sich die von ZF entwickelte Elektroportalachse AVE 130 in Niederflurbussen an. Speziell für Hochbodenbusse, aber auch für den Einsatz in Niederflurbussen geeignet, entwickelten die Ingenieure den elektrischen Zentralantrieb CeTrax. Mit einer maximalen Leistung von bis zu 300 Kilowatt und einem maximalen Drehmoment von 4.400 Newtonmeter steht CeTrax bei der Performance einem konventionellen Antrieb in nichts nach. Dank einer Steigfähigkeit von 25 Prozent meistert der neue Antrieb von ZF auch herausfordernde urbane Topografien.
Einen weiteren Vorteil der Elektrifizierung speziell von Bussen erleben Fahrgäste und Fußgänger schon beim ersten Kontakt mit ihnen. Denn neben dem lokal emissionsfreien Fahrbetrieb, der vor allem an Bushaltestellen zu spüren ist, bewegt sich ein Elektroantrieb im Betreib natürlich viel leiser als ein Verbrennungsmotor. Lediglich die Abrollgeräusche der Reifen sind in den meisten Fällen noch zu vernehmen. Doch diese Entwicklung überlässt der Hersteller auch weiterhin den Reifenprofis.
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