"Quereinsteiger aus anderen Branchen integrieren"
Schopper will Lehrern keine Mehrarbeit aufbrummen

Trotz des massiven Lehrermangels hält Kultusministerin Theresa Schopper nichts von Zwangsmaßnahmen. | Foto: Bernd Weißbrod/dpa
  • Trotz des massiven Lehrermangels hält Kultusministerin Theresa Schopper nichts von Zwangsmaßnahmen.
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Stuttgart (dpa/lsw) Trotz des massiven Lehrermangels hält Kultusministerin Theresa Schopper nichts von Zwangsmaßnahmen wie befristete Mehrarbeit, eine Beschränkung der Teilzeit oder Versetzungen in Mangelregionen. Man habe Erfolge mit freiwilliger Mehrarbeit, aber viele Lehrer seien am Anschlag, sagte die Grünen-Politiker der "Südwest Presse" (Montag). "Wenn wir denen jetzt noch mehr aufbrummen, kommen wir in Teufels Küche." Vielmehr versuche man, mehr Seiten- und Direkteinsteiger zuzulassen. "Wir schauen, welche Wechsler aus anderen Branchen wir integrieren, welche ausländischen Abschlüsse wir akzeptieren und wie wir berufsbegleitend qualifizieren können." Den einen Königsweg gebe es aber nicht.

Lehrer abwerben ist "ein unfreundlicher Akt"

Die Ankündigung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), im Falle einer Wiederwahl Lehrer aus anderen Bundesländern abwerben zu wollen, nannte Schopper in dem Interview einen "unfreundlichen Akt". Man habe in der Kultusministerkonferenz die Absprache, sich nicht gegenseitig Lehrkräfte abzuwerben. Aber Schopper sagte auch: "Diese Pistolero-Attitüde des bayerischen Ministerpräsidenten schreckt mich nicht. Er hat Landtagswahlen im Herbst und muss jetzt mächtig trommeln."

Söder widersetzt sich Stralsunder Erklärung

Söder hatte zuvor angekündigt, dass Bayern auch Pädagogen aus anderen Ländern abwerben wolle, um seinen eigenen Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern zu decken. Mit der Stralsunder Erklärung aus dem Jahr 2009 hatten sich die Bundesländer eigentlich darauf geeinigt, auf das gegenseitige offensive Abwerben von Lehrkräften zu verzichten.

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Kraichgau News aus Bretten

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