Heilbronner Stimme
Update zum Cyberangriff auf die Stimme Mediengruppe

Am Freitagmorgen (14. Oktober) wurde die Heilbronner Stimme durch einen Cyberangriff weitgehend lahmgelegt | Foto: titima157 - stock.adobe.com
  • Am Freitagmorgen (14. Oktober) wurde die Heilbronner Stimme durch einen Cyberangriff weitgehend lahmgelegt
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Heilbronn (kn) Wegen eines Cyberangriffs sind die Systeme der Heilbronner Stimme sowie weiterer Unternehmen der Stimme Mediengruppe, darunter das echo, Regio Mail und der Stimme Pressedruck, seit dem Freitagmorgen, 14. Oktober, weitgehend lahmgelegt. Das Polizeipräsidium Heilbronn ermittelt. Innenminister Strobl bot die Unterstützung durch Cyber-Experten des Landes Baden-Württemberg an. Für den Samstag gab es eine sechsseitige Not-Ausgabe der Zeitung sowie das entsprechende E-Paper kostenlos. Für die Zeitung geplante Traueranzeigen können auf dem Trauerportal der Mediengruppe eingesehen werden.

Am Montag nur ePaper

Die Stimme Mediengruppe hofft, in der kommenden Woche wieder eine reguläre Zeitung produzieren zu können. Die IT-Abteilung und externe Cyberexperten arbeiteten derzeit daran, die lahmgelegten Systeme wieder zum Laufen zu bekommen, sagte Chefredakteur Uwe Ralf Heer am Samstag. Nach jetzigem Stand wird es am Montag keine Zeitungsausgabe der Heilbronner Stimme in gedruckter Form geben. Die Redaktion arbeitet zwar am Sonntag, wird dabei aber versuchen, eine umfassende ePaper-Ausgabe zu produzieren. Ein Druck für Montag ist nicht möglich.

Bekennerschreiben vorhanden

Die Mediengruppe war in der Nacht zum Freitag Opfer einer Cyberattacke. Dabei seien Computersysteme verschlüsselt worden. In der am Samstag erschienenen Notausgabe hieß es, es liege ein Bekennerschreiben vor, was auf einen Erpressungsversuch hindeute. Es handle sich mutmaßlich um eine bekannte Cyber-Tätergruppe. Eine konkrete Lösegeldforderung sei bis Samstagmittag nicht eingegangen, sagte Heer. Die Polizei ermittle. In der Nacht auf Freitag kam es zu dem weitreichenden Systemausfall, der nahezu alle Produktionsbereiche wie Anzeigensystem, Redaktionssystem, Vertriebssystem betrifft. Auch der SWR berichtete über den Vorfall.

Cyber-Experten untersuchen die Vorgänge

Ein Krisenstab wurde eingerichtet, Cyber-Experten untersuchen die Vorgänge. Die Polizei und auch das Innenministerium sind an der Untersuchung beteiligt. Bei den mutmaßlichen Tätern handelt es sich um eine bekannte Cyber-Tätergruppe. Offensichtlich haben die mutmaßlichen Täter den Anschlag seit Wochen vorbereitet. 
Nahezu alle Mitarbeiter versuchten von daheim aus mit privaten Geräten zu arbeiten. Dazu müssen neue Mailadressen vergeben und neue Abläufe eingerichtet werden, da sämtliche Kommunikationskanäle unterbrochen sind. Nur im Internet auf stimme.de wird weiterhin aktuell berichtet. Die Bezahlschranke ist vorerst ausgesetzt. Das E-Paper war dagegen ebenfalls von der Attacke betroffen und kann nicht gelesen werden. Auch die Printproduktion der echo-Wochenendausgabe konnte nicht hergestellt werden. Das Internet-Angebot echo24 läuft dagegen planmäßig weiter. In zahlreichen Interviews beim SWR, bei dpa und Radio Ton erklärte Stimme-Chefredakteur Uwe Ralf Heer die aktuelle Situation.

Notausgabe in Bretten erstellt

Am Freitagnachmittag arbeitete ein Notfallteam beim Stimme-Tochterunternehmen Brettener Woche in Bretten an der sechsseitigen Notfallausgabe. Diese wurde in Karlsruhe gedruckt und am Samstag an alle Haushalte im Stadt- und Landkreis Heilbronn sowie im Hohenlohekreis verteilt. „Wir tun derzeit alles, um schnellstmöglich wieder in gewohnter Qualität eine Zeitung produzieren und ausliefern zu können. Alle Kunden erreichen unsere Service Nummer wie gewohnt unter 07131 615-615“, so Geschäftsführer Marc Becker.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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