SPD-Antrag im Kreistag zur "Zukunft des ÖPNV im Landkreis Karlsruhe"
"Verspätungen und ausgefallene Züge sind eher die Regel"

Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Markus Rupp, sorgt sich um den ÖPNV in der Region. | Foto: archiv
  • Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Markus Rupp, sorgt sich um den ÖPNV in der Region.
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Landkreis Karlsruhe (kn) Vor dem Hintergrund der massiven Probleme im Bahnverkehr zwischen Mühlacker und Bruchsal, seit der Übernahme des sogenannten "Stuttgarter Netzes" durch den Bahn-Betreiber Abellio (wir berichteten) und der befürchteten Probleme durch die geplante Sanierung der Schnellbahnstrecke Mannheim – Stuttgart (wir berichteten) hat die SPD-Kreistags-Fraktion einen Antrag mit dem Titel "Zukunft des ÖPNV im Landkreis Karlsruhe" gestellt. Der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) feiere in wenigen Wochen sein 25-jähriges Bestehen, und der ÖPNV habe sich in diesem Vierteljahrhundert positiv weiter entwickelt, betonen die beiden Antragsunterzeichner Markus Rupp, SPD-Fraktionsvorsitzender im Kreistag und Karl-Heinz Hagenmeier, Verkehrspolitischer Sprecher.

"Verspätungen sind eher die Regel"

In den letzten Monaten würden allerdings negative Erfahrungen zunehmen. "Ständig gibt es neue Kritikpunkte aus den Reihen der wichtigsten Beteiligten, nämlich von den Fahrgästen selbst", so die SPD-Politiker. Verspätungen und ausgefallene Züge seien auf manchen Strecken nicht mehr die Ausnahme, sondern eher die Regel. Die SPD-Kreistagsfraktion habe sich deshalb intensiv mit der jüngsten Entwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) auseinandergesetzt. "Wir sorgen uns um die Zukunft des ÖPNV im Landkreis Karlsruhe sowie in seinen 32 Städten und Gemeinden. Es besteht massiv Grund zur Annahme, dass Fahrgäste den öffentlichen Verkehrsmitteln mangels Attraktivität und Verlässlichkeit zunehmend den Rücken kehren", formuliert die Kreistags-SPD ihre Befürchtungen.

Runder Tisch mit allen Akteuren

Neue, vom Land Baden-Württemberg auf die Schiene gesetzte Marktteilnehmer wie Go-Ahead und Abellio veränderten die eingespielten Strukturen, so die Politiker weiter. Und bisher aufeinander abgestimmte Takte und Wartezeiten der Züge seien auf den verschiedenen Linien aus dem Lot geraten. "Wir als SPD wollen den ÖPNV jedoch für die Fahrgäste für die Zukunft fit machen und fordern deshalb die Einberufung eines Runden Tisches durch den Landkreis Karlsruhe." Alle brisanten Themen sollten dort mit allen Akteuren zusammengeführt und für die Gremienarbeit vorbereitet werden.

Konkrete Themen im SPD-Antrag

Konkret werden in dem Antrag der SPD-Kreistagsfraktion auch wichtige Themenfelder formuliert, die nach dem Willen der Sozialdemokraten bearbeitet werden sollten. Dazu zählt die "Entwicklung eines neuen einfacheren Tarifsystems mit einem 365 Euro-Jahresticket und Freifahrten bei besonderen Anlässen", "Neue Zonen- und Bezahlsysteme", eine "Mögliche Einschleifung der S31/32 aus Bruchsal in die Karlsruher Innenstadt" sowie die "Listung künftiger Baumaßnahmen und Bewertung der Auswirkungen auf den Verkehr" und die "Wiederbelebung von vier stillgelegten Bahnstrecken in der Region".

Mehr Beiträge zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite Abellio.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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