Warten auf die Kreiselunterführung: Landratsamt rechnet dieses Jahr mit Finanzierungszusage der Bahn
Neuer Hoffnungsschimmer für die Beseitigung des sogenannten schienengleichen Bahnübergangs in Gondelsheim: Im Landratsamt rechnet man damit, dass dieses Jahr eine Finanzierungsvereinbarung mit der Deutschen Bahn für den Bau des unterirdischen Kreisverkehrs zustande kommt.
GONDELSHEIM (ch) Neuer Hoffnungsschimmer für die Beseitigung des sogenannten schienengleichen Bahnübergangs in Gondelsheim: Im Landratsamt rechnet man damit, dass dieses Jahr eine Finanzierungsvereinbarung mit der Deutschen Bahn für den Bau des unterirdischen Kreisverkehrs zustande kommt.
Bahnunterfahrung sollte längst fertig sein
„Wir gehen davon aus, dass wir die Finanzierung im Laufe dieses Jahres geklärt bekommen“, sagt auf Nachfrage der Leiter des Amts für Straßen im Landratsamt Karlsruhe, Patrick Bohner, und fügt hinzu: „Wenn´s gut läuft, bis zum Sommer.“ Eigentlich hätte die Unterfahrung der Bahntrasse einschließlich überdeckeltem Kreisel dieses Jahr fertig werden sollen. 2012 war von einem Baubeginn im Jahr 2015 und der Fertigstellung 2018 die Rede gewesen. Aber bis heute blieb die Deutsche Bahn eine Zusage über ihren Finanzierungsanteil an dem Projekt schuldig. Gelegentlich wurde spekuliert, der Grund dafür könnte in den ausufernden Kosten für die Bahnprojekte Stuttgart 21 und Rheintalbahn liegen.
Bahn hat erst 2021/2022 Geld
Laut Amtsleiter Bohner hat die Bahn wissen lassen, dass sie in ihrer mittelfristigen Finanzplanung nicht vor 2021/2022 Geld bereitstellen kann. Was Bohner dennoch zuversichtlich stimmt, ist ein neues Signal. Erst am Dienstag vergangener Woche habe die Deutsche Bahn nämlich zugesichert, dass sie „zeitnah“ eine Einschätzung abgeben werde, welche Kosten sie als „kreuzungsbedingt“ ansieht und welche nicht. Hintergrund ist, dass die Kostenträger laut Eisenbahnkreuzungsgesetz nur zur Übernahme „kreuzungsbedingter“ Kosten verpflichtet sind. Alles, was den 1:1-Ersatz des Bestehenden überschreitet, gilt als „nicht kreuzungsbedingt“ und damit als nicht verpflichtend. Ob der von Gondelsheim gewünschte Deckel über dem Kreisel als „kreuzungsbedingt“ anzusehen ist, wird voraussichtlich Gegenstand der Verhandlungen mit der Bahn sein. Während die „kreuzungsbedingten“ Kosten zu je einem Drittel unter Bahn, Bund sowie Landkreis/Gemeinde Gondelsheim aufgeteilt werden, verbleiben die „nicht kreuzungsbedingten“ Kosten bei Landkreis und Gemeinde, die dafür jedoch beim Regierungspräsidium wieder einen Zuschuss beantragen können.
Fertigstellung frühestens 2015
Sollte in diesem Jahr eine Einigung über die Finanzierung zustande kommen, könnte das Amt für Straßen noch 2018 die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren fertigstellen und ans Regierungspräsidium (RP) weiterleiten, sagt der Amtsleiter. Für Planfeststellungsverfahren, Ausführungsplanung, Zuschussanträge sowie weitere Vorarbeiten veranschlagt er drei Jahre, sodass – unter der Voraussetzung, dass alles glatt läuft - ab 2022 gebaut werden könnte. Nach noch einmal drei Jahren eigentlicher Bauzeit könnte die Kreiselunterführung dann frühestens ab 2025 fertig sein.
Vorfinanzierung „vermutlich nicht erforderlich“
Die jüngst vom Gondelsheimer Bürgermeister Markus Rupp in den Raum gestellte Möglichkeit, dass der Landkreis das Projekt vorfinanzieren könnte, um früher beginnen zu können, hält Bohner zwar für „theoretisch denkbar“. Unter Berücksichtigung des absehbaren zeitlichen Ablaufs hält Bohner jedoch eine solche Entscheidung für „vermutlich nicht erforderlich“, da sich dadurch kein früherer Baubeginn ergeben würde.
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Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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