Landschaftsprägender Streuobstbau: Vortrag der treuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe

Hans-Martin Flinspach von der Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe sprach bei der Mitgliederversammlung der Grünen Walzbachtal über den landschaftsprägenden Streuobstbau und stellte die Streuobstinitiative vor. | Foto: pm
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Hans-Martin Flinspach von der Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe sprach bei der Mitgliederversammlung der Grünen Walzbachtal über den landschaftsprägenden Streuobstbau und stellte die Streuobstinitiative vor.

Walzbachtal (pm) Die Wurzeln des Obstbaus in der Region reichen in die Römerzeit zurück. Die Hälfte der heutigen Streuobstmengen in Deutschland befinde sich in Baden-Württemberg. Die traditionelle Form des Obstbaus in unserer Kulturlandschaft werde jedoch durch Rodungsprämien und andere Faktoren dezimiert, obwohl der Streuobstbau zahlreiche Funktionen ausübe. Neben der Obstproduktion, der Gestaltung unseres Landschaftsbildes, der Erholungslandschaft, des Genreservoirs, dem Klima-, Boden- und Wasserschutzes dienen die Streuobstwiesen als Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten und üben hierbei eine wichtige Funktion im Bereich Artenschutz aus. Die starke Landschaftsprägung durch den Streuobstbau finde man vor allem im Kraichgau, in der Rheinebene, am Albtrauf und in zahlreichen Flusstälern. Aktuell habe der Streuobstbau mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Neben der Sensibilisierung der Bevölkerung für faire Obstpreise und der Sensibilisierung der jungen Bevölkerung werden immer mehr Streuobstwiesen vernachlässigt.

Erhalt artenreicher Streuobstwiesen wird gefördert

Die Streuobstinitiative setze sich für den Erhalt der Streuobstwiesen ein. So werden beispielsweise kostenlose Schnittkurse angeboten, in denen die Bevölkerung unter anderem die Wichtigkeit von alten Bäumen und die damit verbundene Funktion von Totholz kennenlernt. Die Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe fördert seit 1996 in der Region den Erhalt artenreicher Streuobstwiesen nach dem Aufpreismodell. 290 Besitzer oder Pächter von Streuobstwiesen haben mit der Initiative einen Vertrag über die Anlieferung von Mostobst geschlossen. Auf einer Gesamtfläche von 175 Hektar betreiben diese Streuobstbau auf traditionelle Art. In ertragreichen Jahren produziert die Streuobstinitiative nahezu 400.000 Liter Obstsaft. Gewinne aus dem Saftverkauf werden wieder in Naturschutz investiert. Als Beispiele seien hierbei die Förderung von Projekten wie die Steinkauzansiedlung in Dettenheim oder der Streuobsterlebnispfad in Sulzfeld genannt.

Vernünftige Obstpreise durch bewusstes Einkaufen

Die Mitglieder der Streuobstinitiative sind Privatpersonen, Vereine, Gemeinden und Behörden. Sie kontrollieren auf Streuobstgrundstücken die vereinbarte Bewirtschaftung, vermarkten Saft, halten Vorträge und führen Kurse über Baumschnitt durch. In der anschließenden Fragerunde konnten die Zuhörer noch Fragen stellen und mit Flinspach in den Austausch gehen. Hierbei wurde deutlich, dass durch ein bewussteres Einkaufen ein vernünftiger Obstpreis erzielt werden kann. Produkte, die mit dem Biosiegel gekennzeichnet sind, garantieren dem Verbraucher, dass kein chemischer Pflanzenschutz, keine Stickstoffdüngung, keine Geschmacksverstärker, keine künstlichen Aromen und Farbstoffe zum Einsatz kommen.

Hans-Martin Flinspach von der Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe sprach bei der Mitgliederversammlung der Grünen Walzbachtal über den landschaftsprägenden Streuobstbau und stellte die Streuobstinitiative vor. | Foto: pm
Hans-Martin Flinspach von der Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe sprach bei der Mitgliederversammlung der Grünen Walzbachtal über den landschaftsprägenden Streuobstbau und stellte die Streuobstinitiative vor. | Foto: pm
Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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