Coronavirus
Land startet Pilotprojekt zur Ausweitung von Corona-Impfungen in Arztpraxen

Foto: 2017 alessandro guerriero - stock.adobe.com
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Region (kn) Baden-Württemberg bringt die Corona-Schutzimpfungen weiter in die Fläche: Durch ein gemeinsames Pilotprojekt des Ministeriums für Soziales und Integration, der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg und der Kommunalen Landesverbände werden niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in die Impfversorgung einbezogen. In nahezu allen Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg können Personen im Alter von über 80 Jahren aus der ersten Priorisierungsstufe in Pilotpraxen geimpft werden. Die anspruchsberechtigten Personen sind in der Regel bereits Patientinnen und Patienten der jeweiligen Arztpraxis. Die teilnehmenden Praxen werden auf impfberechtigte Patientinnen und Patienten zugehen, um Impftermine zu vereinbaren. Eine Kontaktaufnahme seitens der Patienten ist daher nicht notwendig. Das Pilotprojekt zur Ausweitung der Impfungen in die Regelversorgung startet am 8. März 2021.

Weichen stellen für den Übergang der Impfungen in die Regelversorgung

„Mit dem Pilotprojekt schaffen wir die Voraussetzungen für einen künftigen reibungslosen Übergang der Impfungen in die Hausarztpraxen – sobald genügend Impfstoff zur Verfügung steht“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha am 4. März in Stuttgart. „Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg konnte in fast jedem Stadt- und Landkreis eine Arztpraxis für das Projekt gewinnen.“ In den nächsten Wochen und Monaten sei mit steigenden Impfstofflieferungen zu rechnen. Es sei daher notwendig, die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in der Fläche frühzeitig in die Impfungen einzubeziehen. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg, Dr. Johannes Fechner, erläuterte: „Die niedergelassenen Ärzte nehmen pro Jahr etwa 20 Mio. Grippeimpfungen in Deutschland vor. Impfen ist Alltag in den Praxen. Hier haben wir es aber mit einer besonderen Situation zu tun. Der Impfstoff ist anders zu handhaben, die Dokumentation ist anders, wir müssen die Verteilung der Impfstoffe auf die Praxen und Lieferketten klären. Daher ist ein solcher Test unbedingt sinnvoll.“ „Da in absehbarer Zeit die Zahl der Impfdosen die Kapazitäten der Impfzentren übersteigen dürfte, ist es genau richtig, jetzt die geordnete Ausweitung der Corona-Impfungen in den Bereich der niedergelassenen Ärzteschaft strukturiert anzugehen“, betonte der Hauptgeschäftsführer des Landkreistags Baden-Württemberg, Prof. Dr. Alexis v. Komorowski, und ergänzte: „Dies gilt umso mehr, als Hausärzte im Rahmen von Hausbesuchen auch bettlägerige Patienten impfen können, die keine Chance haben, ins Impfzentrum zu kommen.“

Pilotprojekt „Impfen in Praxen“

Ziel des Pilotprojekts „Impfen in Praxen“ ist es, in Baden-Württemberg frühzeitig die Voraussetzungen für den Übergang der Impfungen in die Regelversorgung durch niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte zu schaffen. Offene Fragestellungen, beispielsweise in Bezug auf die Umsetzung in den Praxen sowie die Verteilung und Bereitstellung des Impfstoffes, können so bereits geklärt werden. Das Land übernimmt dabei die Transportkosten für die Auslieferung der Impfstoffe sowie die Kosten für die Bereitstellung des Impfzubehörs. Die beauftragte Arztpraxis rechnet die erbrachten Leistungen im Zusammenhang mit der Durchführung der Impfung über die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg ab.
Die von der Kassenärztlichen Vereinigung ausgewählten Praxen sind über ganz Baden-Württemberg verteilt. Bei der Auswahl der Standorte wird beachtet, dass maximal eine Hausarztpraxis auf den Bezirk eines Impfzentrums entfällt. Das Pilotprojekt ist eine Ergänzung zur etablierten Struktur der Zentralen Impfzentren sowie Kreisimpfzentren und läuft für die Dauer von sechs Wochen; in den ersten drei Wochen erfolgen die Erstimpfungen und in den letzten drei Wochen die Zweitimpfungen.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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