Gruppierung auch in Karlsruhe und Bruchsal aktiv
Polizei gelingt Schlag gegen Rauschgifthändlerring

Karlsruher Ermittlungsbehörden ist Anfang August ein empfindlicher Schlag gegen einen überregional agierenden Rauschgifthändlerring gelungen. | Foto: studio v-zwoelf - stock.adobe.com
  • Karlsruher Ermittlungsbehörden ist Anfang August ein empfindlicher Schlag gegen einen überregional agierenden Rauschgifthändlerring gelungen.
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Karlsruhe/Bruchsal (kn) Karlsruher Ermittlungsbehörden ist Anfang August ein empfindlicher Schlag gegen einen überregional agierenden Rauschgifthändlerring gelungen. Das haben die Staatsanwaltschaft Karlsruhe und das dortige Polizeipräsidium in einer gemeinsam Pressemitteilung erklärt. Seit über eineinhalb Jahren hatten die Abteilung für organisierte Kriminalität der Staatsanwaltschaft und die Kriminalinspektion des Polizeipräsidiums Karlsruhe gegen eine Gruppierung ermittelt, die im Raum Karlsruhe, Bruchsal, Heidelberg und Speyer ansässig ist.

Weit verzweigtes Netzwerk des Drogenhandels

Die Ermittlungsbehörden waren Ende 2020 aufgrund von Hinweisen aus dem Ausland auf einen im nördlichen Landkreis Karlsruhe wohnhaften 35-jährigen Tatverdächtigen aufmerksam geworden. Nach und nach erschloss sich bei der Ermittlungs- und Überwachungstätigkeit mit mehreren tausend Einsatzstunden der höchst konspirativ agierende und daher laut Polizei nur schwierig zu ermittelnde Personenkreis von Tatverdächtigen. Der Gruppierung werde vorgeworfen, unter Investition hoher Geldbeträge in Verschleierung von Kommunikation und Transportwegen, ein weitverzweigtes Drogenhandelsnetzwerk aufgebaut zu haben.

Beschuldigten nutzten "Krypto-Kommunikation"

Bisherigen Erkenntnissen zufolge stammte das Rauschgift vorwiegend aus Spanien und erreichte Deutschland mithilfe einer im benachbarten Ausland angesiedelten Transportlogistik. Dabei bedienten sich die Beschuldigten der sogenannten "Krypto-Kommunikation". Es handelt sich dabei um Nachrichten über verschlüsselte Chat-Plattformen, die dem Nutzer versprechen, in seinem - illegalen - Treiben vor dem Zugriff der Ermittlungsbehörden sicher zu sein. Das sei tatsächlich aber nicht der Fall, so die Ermittler.

638 Kilogramm Marihuana und Haschisch sowie Kokain

Im Zuge mehrtägiger Zugriffs- und Durchsuchungsaktionen kamen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Karlsruhe insgesamt neun Personen in Untersuchungshaft, weitere Tatgenossen würden sich derzeit noch auf der Flucht befinden. Bei den neun in Untersuchungshaft befindlichen Beschuldigten handelt es sich um eine 29 Jahre alte Frau und weitere überwiegend deutsche Tatverdächtige im Alter zwischen
25 und 61 Jahren. Dem 35-jährigen Haupttäter wird zur Last gelegt, allein im Zeitraum April 2020 bis Anfang Juni 2021 unter Nutzung von Krypto-Plattformen mehr als 638 Kilogramm Marihuana und Haschisch sowie weiteres Rauschgift einschließlich Kokain umgesetzt zu haben.

Amphetamin, Schusswaffen und Cannabis-Plantage

Die am 3. August gestarteten Durchsuchungsmaßnahmen umfassten nach Angaben der Ermittler insgesamt über 30 Wohn-, Geschäfts- und Lagerräume im nördlichen Landkreis Karlsruhe sowie im Bereich von Heidelberg und Speyer und führten zur Sicherstellung von mehr als 150 Kilogramm Marihuana, zweieinhalb Kilogramm Kokain und jeweils über einem Kilogramm Haschisch und Amphetamin sowie Schusswaffen. Die Maßnahmen förderten zudem eine professionell betriebene Marihuana-Plantage im Bereich Heidelberg zu Tage. In dieser waren die Täter nach ersten Schätzungen der Kriminalpolizei in der Lage, zwischen 1.500 und 2.000 Cannabispflanzen zeitgleich anzubauen.

Ermittlungen wegen Handels mit Betäubungsmitteln und Waffen

Finanzermittler der Kriminalpolizei konnten zudem Vermögenswerte - unter anderem mutmaßliches Dealgeld, Schmuck, Uhren sowie ein hochpreisiges Sportboot - im Gesamtwert von mehreren hunderttausend Euro beschlagnahmen. Die Ermittlungen gegen die Gruppierung wegen bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln sowie Waffenhandels dauern an.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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