Stadt beteiligt sich im Zoologischen Stadtgarten an wegweisendem Projekt
Rollwiese soll Artenvielfalt erhöhen

Auszubildende und Ausbilder des Karlsruher Gartenbauamts haben eine Rollwiese verlegt.  | Foto: Stadt Karlsruhe
  • Auszubildende und Ausbilder des Karlsruher Gartenbauamts haben eine Rollwiese verlegt.
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Karlsruhe (kn) Zum internationalen Tag der Biodiversität, der dieses Jahr auf Pfingsten fiel, haben Auszubildende des städtischen Gartenbauamts (GBA) im Zoologischen Stadtgarten rund 60 Quadratmeter Rollwiese ausgelegt. Nahe des Elefantengeheges können sich so nun unterschiedliche Wiesentypen im Sinne der pflanzlichen Vielfalt und seltener werdender Insektenarten entfalten.

Vielerorts einsetzbares Instrument

Eine Fachfirma aus der pfälzischen Nachbargemeinde Wörth hatte die Stadt Karlsruhe animiert, an einem Rollwiesenversuch teilzunehmen. Unter Anleitung des Ausbilders Matthias Heck sowie der Auszubildenden Daniel Kalume, Nico Caliandro und Sophie Simon nahm sich die GBA-Ausbildungsgruppe des Vorhabens an und setzte es zügig um. Rollwiesen lassen sich mit Rollrasen vergleichen, sorgen bei einfacher Handhabung also schnell wieder für eine geschlossene Vegetationsschicht. Das regionale Unternehmen als Initiator will den Kommunen die Bio-Blumenwiese mit regionalem Saatgut künftig als Biodiversitätsprodukt anbieten.

Bio-Blumenwiese mit regionalem Saatgut

Das Gartenbauamt kann sich gut vorstellen, diese Methode hauptsächlich bei Neu- und Straßenbauprojekten anzuwenden. Die Rollwiesen sollen demnach auf jeden Fall überall dort zum Einsatz kommen, wo Bautätigkeiten die Samenbank der Wiese zerstören und ein Wiederherstellen des Artenreichtums sonst nur durch neue Einsaat möglich wäre. Mit Spannung verfolgen die GBA-Beschäftigten nun im Weiteren die Entwicklung der drei verschiedenen Wiesentypen auf der Versuchsfläche. Fällt der Artenreichtum dort positiv aus, hat die Stadt damit ein weiteres Instrument zur Förderung der Biodiversität zur Verfügung, das an vielen Orten einsetzbar ist.

Potenzial privater Gärten

Rollwiesen eignen sich auch gut für Privatgärten, von denen inklusive Schreberanlagen bundesweit etwa 17 Millionen existieren - ein riesiges Potenzial für den Artenschutz. Um das städtische Engagement für mehr biologische Vielfalt zu unterstützen, können sich auch jetzt schon Gartenbesitzerinnen und -besitzer einbringen, indem sie beispielsweise kleine wilde Ecken zulassen oder die Gärten mit heimischen Blühpflanzen, in denen sich Schmetterlinge, Vögel und weitere Nützlinge wohlfühlen, naturnäher gestalten.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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