Baubeginn für Abfallsortieranlage: Suez-Projekt hat Befürworter und Kritiker
Und nun rollen sie doch, die Bagger und Großmaschinen. Trotz heftiger Kritik aus dem Gemeinderat in Ölbronn hat der Bau der neuen Sortieranlage für Leichtverpackungen der Firma Suez begonnen.
Ölbronn-Dürrn (chs) Und nun rollen sie doch, die Bagger und Großmaschinen. Trotz heftiger Kritik aus dem Gemeinderat in Ölbronn hat der Bau der neuen Sortieranlage für Leichtverpackungen der Firma Suez begonnen. Aufgrund des Verpackungsgesetzes ab 2019 sind höhere Recyclingquoten erforderlich, die die alte Anlage nicht erfüllen kann. Bereits im Dezember 2017 wurden die alten Gebäude auf dem Neubaugelände abgerissen und die Erdarbeiten begonnen. In diesem Monat starten die Betonarbeiten. In den Sommermonaten sollen dann die Hochbauarbeiten und die Montage der Anlagentechnik beginnen, so dass eine Inbetriebnahme im ersten Quartal 2019 erfolgen kann.
"Wir schaffen 40 neue Arbeitsplätze"
„Mit der neuen Anlage schaffen wir zusätzlich 40 neue Arbeitsplätze, sowohl in den qualifizierten als auch einfachen Fachbereichen“, so Jochen Zickwolf, Geschäftsführer der Suez Süd GmbH. Großer Wert sei zudem auf die Arbeitssicherheit und den besten Stand der Technik gelegt worden, so dass eine der modernsten, saubersten und sichersten Anlagen Deutschlands entstehe. Auf den Gesamtstandort bezogen, werde hinsichtlich des Lärms ein Rückgang zu erwarten sein, da auch bestehende Anlagen einer Optimierung unterzogen werden, so Zickwolf. Eine zusätzliche Dämmung der Halle ist ebenfalls in das Bauvorhaben aufgenommen. Neue Elektrogeräte sollen zudem zur Geräuschreduzierung beitragen.
Verkehrsbelastung ist großer Kritikpunkt
Neben der Lärmbelastung war die zusätzliche Verkehrsbelastung ein weiterer großer Kritikpunkt. Diese Belastung wurde laut Zickwolf in einer Berechnung und Prognose genauer überprüft. So gehe man heute davon aus, dass keine relevanten Zunahmen in den Ortsdurchfahrten aufkommen werden, da der meiste Verkehr über die Bundesstraßen B35 und B10 die neue Anlage erreicht. Im Bereich Brandschutz haben die Verantwortlichen vorgesorgt: Durch Infraroterkennung und eine komplette Sprinkler-Anlage in der Produktionshalle sowie einen erhöhten Löschwasservorrat und ein optimiertes Brandschutzkonzept habe man vielschichtige Maßnahmen ergriffen.
Ist der Bau tragbar?
Trotz der Zusammenarbeit der Firma Suez mit Ingenieurbüros, Einbeziehung von Experten in Teilbereichen und der Abstimmung des Projektes mit Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden gibt es Kritik: Ist der Bau einer solchen Anlage in unmittelbarer Nähe zum Kulturgebiet Maulbronn tragbar? Welche Auswirkungen hat die Müllverarbeitung auf das Grundwasser und das Entwässerungssystem? Noch immer werden hitzige Debatten im Gemeinderat geführt. So hatten Kritiker die generelle Ablehnung der Entwässerungsgenehmigung gefordert. Dies schließt der Bürgermeister von Ölbronn-Dürrn, Norbert Holme, aus. „Ohne eine sachliche Prüfung, die wir durch interne, aber auch externe Sachverständige durchführen lassen, können wir keine Entscheidung treffen“, so Holme.
„Ich begrüße sehr die Entwicklung der Suez“
Weiterhin bleibt sein Standpunkt klar: „Ich begrüße sehr die Entwicklung der Suez. Neue funktionale Gebäude und Anlagen schaffen einen sorgfältigen und sparsamen Umgang mit Ressourcen.“ Die Entscheidung über die Entwässerungsgenehmigung soll zeitnah erfolgen. Dabei könnten zusätzliche Auflagen und Bedingungen an die Suez gestellt werden. Da eine grundsätzliche Genehmigung der Fachbehörden erteilt wurde und die betroffenen Anwohner keinen Widerspruch eingelegt oder Klage erhoben haben, wurde der Bau begonnen. cha
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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